Porträt

laut.de-Biographie

Shining (N)

Was haben John Coltrane und Ornette Coleman mit Black Metal und Progrock zu tun? Auf den ersten blick erstmal gar nichts. Doch beim zweiten Hinschauen durchaus eine ganze Menge. Das zumindest denkt sich Jørgen Munkeby und bringt mit seiner Band Shining alles unter denselben musikalischen Hut. Seit 1999 ist der Norweger mit seiner Formation unterwegs auf einem gänzlich neuen Pfad zwischen Jazz und Metal. Dabei hat er gleich ein ganz und gar neues Genre erfunden: den "Blackjazz"!

Shining (N) - International Blackjazz Society
Shining (N) International Blackjazz Society
Neun Songs zwischen Ohrenterror und Eingängigkeit.
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Von Anfang an setzt sich die Combo gegen alle Trends durch und schärft so ihr Profil. Als alles und jeder auf den Nu Jazz Zug von Molvaer, Bugge Wesseltoft und Co aufspringt, zelebrieren Shining rein akustische Sets zwischen Dissonanz und Flow. Eine Hommage an die beiden oben genannten Freejazz-Giganten. Doch der eingeschlagene Weg reicht dem Multiinstrumentalisten und virtuosen Saxophonspieler Munkeby längst nicht.

Nach und nach erschafft sich der Mann aus Oslo einen ganz eigenen Mikrokosmos. Viel Prog und eine Kelle voll klassischer Musik des 19. und 20 Jahrhunderts integriert er scheinbar mühelos. Dabei vergisst er nie, ordentlich zu grooven, alles bleibt stets songdienlich. Gern verkündet er, dass die Indie-Kollegen Motorpsycho ihn zum rockigeren Ufer geführt haben.

Und der Mann hat noch mehr inspirierende Freunde. Seine private Vorliebe für Metal und der Sound der Kumpel von Enslaved machen die Schleusentore so richtig auf. So schnappt er sich als Inspiration Teile ihres proggy Black Metal-Gewandes und schneidert sich daraus ein ganz und gar eigenes Model voller Geschrei, Geschredder und fetter Hooks.

Durch das stetige hin und her zwischen Jazzveranstaltzungen und großen Metalfestivals erspielt die Band sich live einen guten Ruf in beiden Szenen. Mit dem 2010er Album "Blackjazz" gelingt endlich auch der internationale Durchbruch. Das tolle "One One One" von 2013 markiert den vorläufigen Höhepunkt der sehr speziellen Melange.

"This time around, the focus was on writing fun songs that are fun to listen to and fun to play", stellt JM in typisch lakonischer Wikingermanier fest. Und tatsächlich hat er einen Weg gefunden, den komplexen Klang in etwas eingängigere Strukturen zu überführen. Die Platte klingt zugänglicher ohne sich mit unnötigen Kompromissen anzubiedern. Der gerechte Lohn: Ein fetter Radiohit in Skandinavien mit "I Won't Forget". Munkeby: "Diesmal geht es eben weniger darum, alles einzuschmelzen, sondern fett ab zu rocken."

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Köln, Jungle Club, 2017 Blackjazz in Köln – ein Vorgeschmack auf anstehende Großtaten.

Blackjazz in Köln – ein Vorgeschmack auf anstehende Großtaten., Köln, Jungle Club, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Blackjazz in Köln – ein Vorgeschmack auf anstehende Großtaten., Köln, Jungle Club, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Blackjazz in Köln – ein Vorgeschmack auf anstehende Großtaten., Köln, Jungle Club, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug) Blackjazz in Köln – ein Vorgeschmack auf anstehende Großtaten., Köln, Jungle Club, 2017 | © laut.de (Fotograf: Alex Klug)

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