laut.de-Biographie
Simon Baker
In der verkürzten medialen Darstellung erscheint das DJ- und Produzenten-Leben häufig als Traum, dessen Erfüllung einem, genügend Talent vorausgesetzt, einfach zufliegt. Das lebende Gegenbeispiel zu diesem verzerrten Idealbild liefert der Engländer Simon Baker.
Was er als DJ und Produzent erreicht hat, hängt eng mit den Begriffen Leidenschaft, Ausdauer, Disziplin und Arbeit zusammen. Sie machen den Mann aus Leeds innerhalb von zehn Jahren vom lokal bekannten Discjockey, der die Kneipen und Partys seiner Heimatstadt bespielt, zu einem der gefragtesten Plattendreher im Vereinigten Königreich.
Wie so viele andere seiner Generation, erfassen auch Simon Baker die Ausläufer der Acid-House-Bewegung. Bomb The Bass und Todd Terje heißen seine Favoriten, die ihn dazu bewegen, sich zwei Plattenspieler und ein Mischpult anzuschaffen. Das Geld für das neue Hobby schießt seine Mutter zu.
Dass aus dem Freizeitspaß einmal ein ernsthafter Beruf werden könnte, darauf deutet zunächst nichts hin. Baker geht den klassischen Weg Schule-Ausbildung-Job und unternimmt bei einer Versicherung die ersten Schritte im Berufsleben. Mit der Zeit steigt jedoch der Frust. Baker entschließt sich, mit seiner bisherigen Laufbahn zu brechen und sich vollzeit der Musik zu widmen.
Zwei Jahre lang arbeitet er täglich im Studio, spielt mit den Geräten, probiert Neues aus. "Ich hatte wirklich das Gefühl, mit der Musik etwas erreichen zu können", sagt er in einem Interview über die für ihn schwierige Zeit. 2005 erntet er aber die ersten Früchte seiner Arbeit. Auf dem 20:20 Vision-Sublabel Infant Records erscheint seine Debütmaxi "Footprints EP".
Sie bildet den Auftakt zu zahlreichen weiteren Releases, von denen "Plastik", das 2007 bei Playhouse erscheint, ihn endgültig in der Topliga der House- und Techno-Produzenten etabliert. Seinen Ruf als exzellenter Produzent mit Liebe zur Detailversessenheit untermauert er 2011 mit seinem Debütalbum "Traces", das wieder bei 20:20 Vision erscheint.
Mit dem wachsenden Erfolg als Produzent nehmen auch die Booking-Anfragen laufend zu, so dass Baker nach zehn Jahren harter Arbeit an seinem Ziel angekommen ist: "Ich arbeite in meinem Traumjob und toure um die Welt."
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