laut.de-Kritik
Schnuckelige Jungs machen Crossover und Sonstwie-Core mit massig Melodie
Review von Alexander CordasDemnächst mit den Kreuzüber-Veteranen von Such A Surge auf Tour, veröffentlichen Simon Says mit "Jump Start" ihre erste Platte auf einem Major-Label.
Düster wabern die Gitarrenklänge aus den Boxen und schon geht's los. Gleich mit dem Opener geben die vier aus Sacramento die Vorgaben für das gesamte Album. Das hirnlose Draufhämmern ist nicht ihre Sache. Bei allen Crossover und Sonstwie-Core angehauchten Spielereien vergessen Simon Says nie, dass zu einem Song mit Wiedererkennungswert immer eine gute Melodie gehört. Ja, Melodien gibts während der leider nur 39 Minuten im Überfluss.
Das nette an der Sache ist, dass sich die Amis nicht verbiegen müssen, um richtig klasse Hooklines aus dem Ärmel zu zaubern. Mitunter hauen sie auch mal richtig kräftig auf die Kacke mit dem Ergebnis, dass spontanes Stagediving-Kribbeln die Beine hoch steigt.
Manches mal meint man zwar, die ein oder andere Passage schon mal irgendwo anders gehört zu haben, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass hier vier Jungs zugange sind, die ihr Handwerk verstehen. Hinzu kommt, dass mit der Vergabe des Produzentenjobs an Rob Cavallo (Green Day) und Mark Needham (Cake) anscheinend alles richtig gemacht wurde. Ich bin mal gespannt, ob die Scramentoer (Sacramentoner???, Sacramente???, Sacramentis???) live genauso die Sau rauslassen, wie auf "Jump Start". Wenn ja, werden die Braunschweiger von Such A Surge von den Bubis hier glatt an die Wand gekegelt.
Aber Power alleine macht kein hervorragendes Album. Bis "Perfect Example" gilt zwar oben gesagtes aber danach wird die Platte doch etwas beliebig und die Songs gehen nicht mehr so gut ins Ohr. Aber wer auf hartes Gitarrengefudel steht und zu einer schönen Melodie nicht nein sagen kann, sollte hier beruhigt zugreifen. Wenn diese Burschen noch ein wenig am Songwrtiting feilen, wage ich die Behauptung, dass hier ein ziemlich fettes Ding am reifen ist.
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