laut.de-Kritik
Sport kann man neuerdings auch hören. Und das macht viel mehr Spaß.
Review von Jasmin LützSchon gehört? Sport kann man neuerdings nicht nur machen, sondern auch hören. Hmmm. Und das macht sehr viel mehr Spaß. Die drei Sportler Felix Müller, Christian Smukal und Martin Boeters kommen aber auch aus einem sehr guten Trainingslager. Felix holt sich seine Kondition als Gitarrist zum Beispiel bei Kante und manchmal auch bei Blumfeld. Mit "These Rooms Are Made For Waiting" bringt die Band Sport ihr erstes Tanzalbum heraus. Na, dann mal los. Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei...
Die Aufwärmphase beginnt mit dem Intro. Noch etwas schwermütig und steif "These Rooms Are Made For Waiting". Doch schon nach einigen Takten wird der Körper ganz schwitzig, "Hitze, Rot". Wir spüren die Muskeln, die immer lockerer werden und sich bewegen. Sie wollen gar nicht mehr aufhören. Wunderbare Gitarren im Einklang mit der Rythmusmaschine, die an ihrem Höhepunkt angelangt alle Kräfte frei lassen. Unglaubliche Energien stecken darin. Es wird immer heißer. Dennoch regelmäßige Atemzüge von Sänger Felix Müller.
Die nächste Übung, der nächste Schwierigkeitsgrad: "Sehen Werden". Zweierbeziehungen sind schon komplizierte Bewegungsabläufe. Ständige Action tut einfach nicht gut. Alles lieber mal laufen lassen und sehen, was daraus wird. Die Ruhephasen sind wichtig. Auch für Sportler. Die Boogie Woogie Klavierbegleitung kommt aus dem Hause Blumfeld. Michael Mühlhaus beteiligt sich an dieser schwungvollen Ballade. Der nächste Schritt baut sich auf. "Schöner Wohnen", Zeit für die Muskellockerung. Zeit für sich. Man muss sich schließlich auch mal den wichtigen Dingen des Lebens widmen.
Dann rocken "Die Passenden Worte". Neue Energien sind getankt. Mit "Alle Zeit der Welt" geht es ins Eingemachte. Hier erkennt sich fast jeder wieder. Auch in eingefleischten, öden Cliquen bewirkt ein bisschen Sport wahre Wunder! "Sich daran zu gewöhnen" ist schon sehr schwer. Gerade im Bezug auf sportliche Aktivitäten. Trotzdem niemals aufgeben. Auch bei schlimmen Dingen sollte man weiterhin positiv denken. Es wird schon jemand neues kommen und die Kräfte an Land ziehen.
Weitere Ausdauer und enorme Energie bereiten die weiteren Übungen. "Der letzte Schrei", jetzt noch mal alles geben. Auch wenn es weh tut. Die letzten Atemzüge "Dann Doch" zum Ende. Mit einer guten Portion Selbstironie hat sich das Schwitzen und Warten gelohnt. Immerhin vier lange Jahre haben Sport gebraucht, um diese Platte fertig zu stellen. Zeitnot, Geldmangel, Kräfte zehrende Boy meets Girl Geschichten. Ich denke, die drei Sportler wollen sich und den anderen mit dieser großartigen Auswahl an Songs einfach mal in den Hintern treten. Raus aus dem Mief! Offen für Neues! Selber was machen. Es muss ja nicht gerade was Sportliches sein, obwohl ein bisschen Bewegung noch nie geschadet hat. Der Weg lohnt sich! "Keine Atempause, Geschichte wird gemacht..."!
1 Kommentar
Natürlich sind Musik und Sport zwei verwandte Dinge. Es motiviert, gibt Kraft und Inspiration. Solche Titel können bedenkenlos während des Studiums oder bei Hobbys (z. B. Bücher lesen, Schwimmen oder Glücksspiel – https://9winz.net/) gehört werden. Dieser ist wirklich cool)