laut.de-Kritik
Die Drei verteidigen mit poppigem R'n'B den Ruf als 'gute' Girlband.
Review von Eberhard DoblerNach dem Einstieg von Ex-Atomic Kitten-Girl Heidi Range und dem für drei blutjunge Girlies ziemlich erwachsen groovenden Debüt-Nachfolger "Angels With Dirty Faces" verteidigen die Sugababes mit dem dritten Album ihren Ruf als eine der "guten" Girlbands, auch wenn erneut Trennungsgerüchte die Runde machen. Denn Keisha Buchanan und Mutya Buena akzeptieren Shioban Donaghys Ersatz Heidi anscheinend immer noch nicht als vollwertiges Bandmitglied.
Die musikalischen Bezugspunkte sind auf jeden Fall dieselben geblieben. Zu poppig elektronischen Sounds, britischem R'n'B, cleanen Gitarren-Licks und viel Black Music-Vibe singen sich die Babes durch Uptempo-Nummern (die Single "Hole In The Head") und balladeske Stücke. Und wie der Vorgänger wartet "Three" mit einer sauberen und tanzbaren Produktion auf. Die Vocals klingen dabei nie hysterisch oder vordergründig auf platte Partystimmung abzielend.
Range, Buchanan und Buena präsentieren sich bei allem Wohlklang abgeklärt. Natürlich unterdrücken sie den im R'n'B und Dance-Pop beliebten Hang zum Pathos nicht. Dennoch ist das ein oder andere Instrumental schon mal etwas rauer produziert, so beim angefunkten "Whatever Makes You Happy", dem gitarrenlastigen "We Could Have It All" oder dem wummernden "Nasty Ghetto".
Fast so, als beständen die Babes bei aller Chartsorientierung auf eine alternativere Facette. Besagter Pathos kommt in "Too Lost In You", "Conversation's Over" und "Sometimes" zum Tragen. Melancholisch wirds bei "Caught In A Moment", während sich "Million Different Ways" bei Bhangra-Pop à la Panjabi MC und Clap-Patterns im Stile Sean Pauls bedient. Recht lässig gibt sich das Trio im schnellen "In The Middle".
Mit "Maya" klingt die Platte loungig knarzend aus, und es drängt sich der Gedanke auf, dass die Sugababes nicht ganz in eine Schublade mit den Spice Girls, Britneys oder Aguileras passen. In ihrer eigenen Mainstream-Nische fühlen sie sich hörbar wohler. Die aktuelle Single "Hole In The Head" ging in England prompt auf eins. Die Qualität des Debüt-Hits "Overload" oder des dunklen "Freak Like Me" erreicht der Song aber nicht.
1 Kommentar
Stimmt schon, das 'hole in the head' nicht an die Vorgänger ran reicht, aber IMO sind es grade Songs wie: Million diffrent ways, sometimes, in the middle, too lost in you... die zeigen wie großartig diese Band ist!!