laut.de-Kritik
Die Soul-Sonne scheint bei dieser Scheibe aus jeder Rille.
Review von Stefan JohannesbergHmm, wie angenehm mundet doch dieser Soul-Cocktail. Weder Sexgeplapper, noch oberflächlicher Stadionkitsch und vor allen Dingen keine lahmen 08/15-Schmalzballaden bietet uns Sunshine Anderson auf ihrer Debut-LP "Your Woman". Jeder Track ist unterlegt mit straighten Old School-Hip Hop-Beats, die aber noch genug Platz für Andersons wunderschönen Gesang lassen. Auch die Instrumente kommen nicht zu kurz, ohne sich jedoch in drängelnden Synthie-Gefilden zu bewegen. Hier hat alles seinen Platz, auch wenn die Rhythmen ab und an etwas altbacken wirken.
Höhepunkte sind die beiden bouncende Hymnen "Better Off" und "Where Have You Been", der Midtempo-Tanzenflächenfüller zum Mitklatschen "Heard It All Before", das wunderbar-verletzliche Interlude "Vulnerability" ("It Took So Long But I'm Ready To Be Kiss Again. Yes, I'm Ready To Be Love Again"), sowie "Lunch Or Dinner", inklusive pathetischer Trompete. Ruhige Mitt-Neunziger Gesangsharmonien, die sich besonders gut im Zusammenspiel von Andersons Stimme und den sanften Männerchören entfalten.
Leider verhindert der dramatische Tempoeinbruch ab dem zehnten Stück eine sehr gute Note. Die folgenden sechs Lieder sind mir einfach ein bisschen zu lahm. Doch zum Glück schließt das Album mit "A Little Sunshine" mehr als würdig ab, hier vereint Sunshine Anderson noch mal alle ihre Vorzüge in einen Track, treibende Beats und eine warme, kraftvolle Stimme.
Noch keine Kommentare