Ten - " Babylon"

Babylon, die inzwischen fünfte CD der Icke Hässler Faves Ten, dürfte den Fans des Mainstream-Rock wohl angenehme Träume bescheren. Die Mannen um Sänger Gary Hughes haben diesmal ein Konzeptalbum aufgenommen, dass thematisch um eine, wer hätte das vermutet, Liebesbeziehung zwischen einem Programmierer und der Sekretärin seines Chefs im Jahre 2999 kreist.

Musikalisch trifft man im wahrsten Sinne des Wortes auf Altbewährtes, so erinnert die Bridge bei Barricade schwer an "Headless Cross" von Sabbath und auch Song Nr.7 weckt beim Hören Assoziationen mit "Wild World" von Mr Big. Ansonsten dürfte zumindest jedes zweite japanische Hard Rock Herz höher schlagen. Am musikalischen Können der Herren zu zweifeln, grenzt sowieso an Häresie.

Mit "The Stranger" ist als Opener ein Midtempo Rocker gewählt, der die ansehnlich ausgearbeitete Story elegant in Schwung bringt. Natürlich werden immer wieder ruhigere, besinnlichere Töne angestimmt, die bei "Silent Rain" für meinen Geschmack etwas zu schmalzig rüberkommen. Ihre stärksten Momente haben Ten bei Songs wie "Love Became The Law", welches zwar den Preis als klischeehaftester Titel das Monats erhält, aber eine klasse Melancholie verbreitet, oder "Thunder In Heaven", wo ihr Können im musikalischen Bereich und im Songwriting eindrucksvoll zur Geltung kommt.

Für das Cover ist einmal mehr Luis Royo verantwortlich, der auch schon den Vorgänger "Spellbound" veredelte, was zu Erstplazierungen im Burrn!, im Powerplay und im Flash Magazin führte. Dem lesenden Volk dürfte er auch als Zeichner diverser Romanheft-Cover bekannt sein.

Fans der Band werden sowieso zugreifen und können dies wohl auch bedenkenlos tun. Die Trademarks sind nach wie vor da und mehr muss man den Die Hards auch nicht sagen.