laut.de-Kritik
Wie Erdbeermarmelade: nicht innovativ, aber lecker!
Review von Michael EdeleMelodic Hardcore ist so innovativ wie Erdbeermarmelade. Darüber müssen wir uns wohl nicht streiten, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendjemand ernsthaft anzweifelt. Allerdings ist Erdbeermarmelade nach wie vor äußerst lecker und wenn ich sie bekomm, schmier ich sie mir auch auf’s Brötchen.
Genauso halte ich es auch mit gut gemachtem Melodic Hardcore. Den klatsch ich mit zwar nicht auf die Semmel, aber lass ihn mir gern locker-flockig durch die Löffel zischen. Folglich rotiert auch The Distance bei mir im Player, mein Fuß wippt bei jedem der 10 Songs kräftig mit und auch wenn Shouter Jason Alex gern auf aggressivere Vocals zurückgreift bleibt der richtige Schuss Melodie doch nie aus.
"The Set Up" legt schon ein schnittiges Tempo vor, überrascht kurz mit einer gezähmten Bridge mit sanften Klavierklängen, um dann im Chorus wieder richtig abzuzischen. Das darauf folgende "Inspired By You" setzt noch mehr auf Melodie, mag für Fans der Band aber vielleicht ein wenig zu sehr auf radiotauglich getrimmt sein. Das gleiche trifft auf "Life At The Crossroads" zu, das irgendwie auch von Blink 182 stammen könnte und mehr poppt als rockt.
Dann doch lieber Nummern wie "Phase Two", "Just For A Couple Of Hours" oder "Before It's Gone", die ordentlich auf's Gas drücken. Genau wie bei Bands der Marke Comeback Kid oder With Honor kommt hier der Spirit alter Bad Religion-Scheiben auf. Der etwas zwiespältige Ausflug in Emo-Bereiche zeigt sich vor allem bei einem Track wie "At Least I'm Good At Something", in dem The Used-Sänger Bert McCracken ein paar Gastvocals gibt.
"The Rise, The Fall, And Everything In Between" erscheint in Deutschland mit einem komplett anderem Cover als in den Staaten. Außerdem werden noch zwei Bonustracks auftauchen, die auf der mir vorliegenden Promo leider nicht drauf waren.
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