The Ducky Boys - " Three Chords And The Truth"

Wie geil ist das denn? Nicht, dass Kollege Friedrich der gelenkigste bei uns wäre, aber wenn der Kerl irgendwie mitbekommt, wie geil die neue Ducky Boys-Scheibe ist, und wie sehr hier der Spirit von Rancid und Social Distortion rulet, dann beißt sich der Knabe mit Sicherheit in den Arsch, weil die Scheibe nunmal bei mir gelandet ist und nicht bei ihm.

Der Biss ins Sitzfleisch ist in dieser Form absolut gerechtfertigt, denn scheißegal, wie lange es dauert, bis man wieder mit offenem Verdeck durch die Gegend heizen kann, meine Sommerscheibe für's Autoradio hab' ich jetzt schon gefunden. Die Ducky Boys holzen sich mit einer Frische, Ehrlichkeit und Unbekümmertheit durch ihre 16 Songs, dass außer guter Laune einfach nichts übrig bleibt.

Das fängt mit der punktgenauen Reviermarkierung "Boston, USA" an, setzt sich über "Pass You By" fort, und geht mit angedeutetem Ska-Einfluss in den geilen 60s-Sing-a-long "Alone Tonight" über. Den Ducky Boys gelingt es scheinbar spielend, Bands wie Social Distortion, Rancid und Bruce Springsteen unter einen Hut zu bringen.

Mike Ness schaut den Kollegen bei Songs wie "Scars", "For The Underdogs" oder "The Long Road" eindeutig und nicht nur gesangstechnisch über die Schulter. Der Boss dagegen hat seine Spuren bei "This Place" und "Richmond Skyline" hinterlassen und die rohe Energie von Rancid merkt man Tracks wie "Fight" oder "Looking Back" an.

Während das "Stand By Me"-Cover von Arthur Brown nicht herausragend ist, aber definitiv den Respekt vor dem Original ausdrückt und "Untitled" eine richtig schöne Lagerfeuer-Ballade geworden ist, sind es vor allem Stücke wie "Hanging On", das rebellische "Break Me" oder das abschließende "Crumbling Heart" die einem das Grinsen ins Gesicht zementieren.

Dass Boston rockt wie Sau, weiß man zwar nicht erst seit den Dropkick Murphys, den Mighty Mighty Bosstones oder Mission Of Burma. Wie geil die Mucke aber tatsächlich rotzt, zimmern uns hiermit die Ducky Boys auf ewig ins Gedächtnis.