laut.de-Kritik
Zwischen Gruftie-Disco und Splatter-Trash.
Review von Daniel StraubNach langen Jahren des Schweigens scheint die Essener Formation The Fair Sex jüngst wieder zu neuem Leben erwacht zu sein. Im vergangenen Jahr gab es mit "TFS" wieder ein Studioalbum des Quartetts, dem die Best Of-Platte "Thin Walls I" auf dem Fuße folgte. Nach Auftritten (u.a. beim M'era Luna Festival) beschließen The Fair Sex das Jahr mit der Compilation "Thin Walls II" und blicken damit auf die Anfänge der Band in den 80er Jahren zurück.
Vor zwei Dekaden fanden sich Sänger Myk und vier weitere Mitstreiter zusammen, um gemeinsam zu jammen. Schnell entwickelt sich The Fair Sex zu mehr als einem bloßen Zeitvertreib. Angefixt von den ersten EBM-Releases aus Belgien, wo Front 242 und The Klinik synthetische Soundwände aufrichten, bringen The Fair Sex ihre Vorliebe für Gothic Rock mit den druckvollen Grooves aus dem Synthesizer zusammen.
Auf dem Dortmunder Label Last Chance, wo auch Thomas Lüdkes Formation The Invincible Spirit in jenen Tagen zu Hause ist, erscheint im Herbst 1987 mit "Divine Service" das erste Vinyl von The Fair Sex. Szene-Hits wie "Hanging In Kareyth" oder das hymnische "The House Of Unkinds", in einer Neuaufnahme von 2003, sorgen schnell für Vertrautheit auf "Thin Walls II". Wer noch einige The Fair Sex-Klassiker ins Regal stellen möchte, ist mit dieser Compilation bestens bedient.
Neben all den 80er-Hits haben The Fair Sex mit "Drop Of Blood" auch einen aktuellen Track mit draufgepackt, der vor zwei Jahren für den Splatter-Film "Kinder Der Nacht 2" aufgenommen wurde. In dem trashigen Low Budget-Vampirfilm stehen neben dem Ärzte-Drummer Bela B. auch Pornosternchen Kelly Trump und der singende Psychologe Guido Dossche vor der Kamera. Ein kurioses Highlight nicht nur für Cineasten.
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