Porträt

laut.de-Biographie

The Fair Sex

Als in den frühen 80ern die Subkultur der Waver und Grufties immer größer und populärer wird, und sich Bands wie die Sisters Of Mercy, Skinny Puppy oder Front 242 aus muffigen Proberäumen zu Kultbands in der Szene entwickeln, beginnt auch eine Band namens "The Fair Sex" eigene Sounds zu kreieren. Mit dem "schönen Geschlecht" sind laut Sänger Myk natürlich die Frauen gemeint.

The Fair Sex - Thin Walls Part 2
The Fair Sex Thin Walls Part 2
Zwischen Gruftie-Disco und Splatter-Trash.
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The Fair Sex besteht zur Gründungszeit aus LÓ an der Gitarre, Blonder an den Keyboards (am Anfang noch als Gitarrist), A Bang an den Drums, Rascal am Bass/Gesang und Myk als Lead-Sänger.

Zu Beginn ihrer Bandkarriere 1984 besinnt sich die Essener Gruppe noch auf die klassische Bandkonstellation: Schlagzeug, Gitarre, Bass und Gesang. Aber bereits nach kurzer Zeit schleichen sich die elektronischen Klänge in den Sound des Quintetts ein. Aufgrund ihrer musikalischen Wurzeln, die sowohl im Gothicrock als auch im Wave/EBM-Bereich liegen, verschmelzen sie in ihrer Musik nach und nach die verschiedensten Elemente. Von anfangs leichter Wave/Elektro Kost driften sie immer mehr in die härtere Elektro/Gitarren Ecke ab.

Mit ihren ersten Demos, darunter "Bushman", und diversen Clubauftritten im Ruhrgebiet, erspielen sich The Fair Sex schnell eine treue Fangemeinde in der Szene. Ende 1987 schließlich erscheint ihre erste Platte. Das Label Last Chance veröffentlicht zunächst die Single "Devine Service" und kurz darauf die Single "Bushman". Im Frühjahr 1988 wird auch endlich ihr Debütalbum "The House Of Unkinds" auf den Markt geworfen.

Während der Entstehungsphase ihres zweiten Albums "Demented Forms" um 1988/1989 ereignet sich ein Vorfall, der der Band einen Schlag ins Gesicht verpasst. Inmitten eines Live-Auftritts der Band erleidet der Drummer A Bang einen schweren Herzschwächeanfall, den er nicht überlebt. Trotz des tragischen Rückschlags lassen sich The Fair Sex nicht unterkriegen und veröffentlichen schon im Februar 1989 ihr zweites Album "Demented Forms", bei dem A Bang noch mitgewirkt hat. Das Album erweist im Vergleich zum Vorgänger als aggressiver und elektronischer und zeigt eine klare und eigenständige Linie.

Nach dem Tod von A Bang und dem Erscheinen ihres zweiten Albums wird es erst mal ruhiger um The Fair Sex. Erst 1991 kehrt die Band mit vierköpfiger Besetzung zurück und veröffentlicht ihr neues Hit-Album "Bite Release Bite" auf Rough Trade. Produziert wird diese Scheibe nun von Trik3. "Bite Release Bite" wird ihr bisher erfolgreichstes Album und überzeugt auf ganzer Linie. Ihre Konzerte werden immer größer und beliebter, und die Fangemeinde in Deutschland wächst rapide. Auch die Anzahl der Veröffentlichungen steigt enorm an. So erscheint noch im Herbst 1991 über Last Chance eine Art Retrospektive der Anfänge von TFS namens "Oddities".

Die Zeit um 1991/1992 soll die erfolgreichste ihrer Karriere werden. The Fair Sex absolvieren eine ausgedehnte Tour, die sowohl für Fans wie auch für die Band unvergesslich bleibt. Die Tour bringt eine neue Aufgabenverteilung in der Band mit sich. Blonder verlässt seine Synthie- und Keyboardanlage und rockt stattdessen lieber an der Gitarre ab. Die Rolle des Tastenmannes übernimmt darauf Murdock, Rascals Bruder.

Mit dem 1992er Album "Spell Of Joy" beginnt ein sanfter Stilwechsel. Die harten Gitarrenriffs und die düsteren Elektronik-Sounds früherer Tage weichen zunehmend soften und poppigen Elektroklängen. Eine Entwicklung, mit der die Band selbst nicht zufrieden ist. So kommt es, dass sie 1993 beschließen, sich mehr auf Seitenprojekte zu fixieren und The Fair Sex erst einmal auf Eis zu legen.

Ihr bekanntestes Seitenprojekt nennt sich Testify und tischt im Gegensatz zu TFS extrem harte Kost auf. Industrial Metal der härteren Art bestimmt hier den Ton, wie ihn einige Mitglieder bei The Fair Sex auch gerne gehört hätten.

Ende 1995 wird dann überraschender Weise der Split der Band bekannt gegeben. Als Beweggründe des Splits erklärte Sänger Myk in einem Interview: "Es waren wenig spektakuläre Gründe für unseren Split: Nach über zehn Jahren Zusammenarbeit funktionierte das Innengerüst der Band einfach nicht mehr ..."

Aber das ist noch lange nicht das Ende der Bandgeschichte. Als die sich in Originalbesetzung 1999 wieder trifft, kommen alte Gefühle wieder hoch, und man erinnert sich an die schöne gemeinsame Zeit. The Fair Sex entschließen sich, auf dem 10. Wave-Gotik-Treffen in Leipzig, einen einmaligen Gig zu spielen. Der Auftritt wird passenderweise das "21.Jahrhundert Debüt" genannt.

Der Gig kommt so gut bei den Fans an, dass TFS fast nichts anderes übrig bleibt, als weiter zu machen. Und so erscheint im August 2002 "TFS". Sowohl Presse als auch die Fans sind sich einig, dass "TFS" ein würdiges Reunion-Album ist.

Alben

The Fair Sex - tfs: Album-Cover
  • Leserwertung: Punkt
  • Redaktionswertung: 3 Punkte

2003 tfs

Kritik von Frank Gaspari

Melden sich nach sieben Jahren Pause wieder zurück. (0 Kommentare)

Surftipps

  • The Fair Sex

    Offizielle Bandpage.

    http://www.thefairsex.de

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