laut.de-Kritik

Melancholischer und düsterer als das Debüt.

Review von

Als bekennender Arcade Fire-Fan fackelt The Maccabees-Sänger Orlando Weeks nicht lang, engagiert "Neon Bible"-Produzent Markus Dravs, und siehe da, der Zweitling klingt sogleich düsterer als das Debüt.

Schwermütigerer Grundton, aber auch konsistenter geben sich die Süd-Londonder Jungs. Sie klingen erwachsener und bewegen sich weg vom bunten Art Pop hin zur nachdenklicheren Schreibe: "No Kind Words" steht exemplarisch für den Stimmungswechsel.

Während "Colour It In" vor allem mit quirligen, leichten und eingängigen Indie-Nummern ("All In Your Rooms", "First Love", "Latchmere") aufwartete, von lokalen Hallenbädern, Lego-Spielzeug und Zahnpastaküssen berichtete, findet man auf "Wall Of Arms" mehr Melancholie und getragene Melodien ("Young Lions", "Dinosaurs", "Bag Of Bones").

Die treibenden Gitarren sind immer noch Markenzeichen des Fünfers, umhüllen nun aber dunklere Lyrics und oft bedrückt wirkenden Gesang. Das hypnotische "No Kind Words" erzählt von Scheitern und Hilflosigkeit, "Young Lions" handelt von Verlassen und Isolation. Der Opener "Love You Better" stellt hier den nötigen Kontrapunkt dar, wirkt stürmisch und aufbäumend zugleich.

Futureheads und Gang Of Four geben die musikalischen Paten, doch verliert der Maccabees-Sound nie an Eigenheit und Originalität, was allem voran Weeks charismatischem Gesang geschuldet bleibt. Da gibt es keine Durchhänger oder Schwachstellen.

"Wall Of Arms" besticht durch Dichte und Stimmigkeit. Einmal eingelegt, kann man sich dem neu ausgerichteten Indie-Alternative-Mix der Briten kaum entziehen.

Trackliste

  1. 1. Love You Better
  2. 2. One Hand
  3. 3. Can You Give It
  4. 4. Young Lions
  5. 5. Wall Of Arms
  6. 6. No Kind Words
  7. 7. Dinosaurs
  8. 8. Kiss And Resolve
  9. 9. William Powers
  10. 10. Seventeen Hands
  11. 11. Bags Of Bones

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