laut.de-Kritik
Innovativer Postcore live in Anaheim.
Review von Mathias MöllerDas war höchste Zeit, Jungs. Nach dem untypischen "Vheissu" und dem arg konzeptlastigen Vier-EP-Ungetümchen "The Alchemy Index" nun endlich das Livealbum. Damit gehen Thrice konsequent den Weg weiter von nur einer weiteren Postcore-Band hin zu einer der innovativsten Gruppen ihres Genres.
Das schlicht "Live At The House Of Blues" betitelte Konzert-Dokument umfasst zwei CDs und eine DVD. Zu hören gibt es Stücke quer durch die verschiedenen Schaffensphasen des Quartetts, vornehmlich allerdings Musik von "The Alchemy Index I - IV".
Die CDs genügen allen Qualitätsansprüchen, das Publikum ist gut eingemischt, die Mitsingpassagen beeindrucken, besonders bei Klassikern wie "The Artist In The Ambulance", und auch die Band ist professionell abgemischt. Niemand ist zu laut, niemand zu leise.
Lediglich Teppei Teranishis Gitarre wünscht man sich hier und da etwas prominenter platziert. Trotz dieses vielleicht einzigen ernsthaften Einwandes ist der Hörer mit 25 Stücken und einer Spielzeit von über 100 Minuten gut bedient.
Die DVD zeigt den gleichen Mitschnitt aus Anaheim, und hier wird all das offenbar, was man dann doch nicht immer einfach hören kann: Dass Thrice zum Beispiel eine ungemein spielfreudige Band sind, egal wie esoterisch ihre Albenkonzepte anmuten mögen.
Dass sie loyal ergebene Fans haben, die in der Enge des Auditoriums einiges erdulden. Dass einige von ihnen schon während "Firebreather" auf die Bühne dürfen, um den Background-Chor zu singen.
Über die Entwicklung von Thrice kann man vortrefflich streiten. Erstaunlich viele ihrer Fans aber haben die nötige Openmindedness bewiesen, die es wohl bedarf, um so einen Weg mitzugehen. Und so werden sie auch ihre helle Freude an diesem Dokument haben, auch wenn es sich nur um eine Live-Compilation ihrer besten Stücke handelt.
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