laut.de-Kritik
Das Ausnahmetalent überzeugt auf ganzer Strecke.
Review von Markus BrandstetterNeben seinem Posten als Drummer in der Blue Man Group und bei Clueso musizierte Tim Neuhaus mit Leuten wie Joan Baez, Patti Smith, Kurt Rosenwinkel, Nils Frahm, Wolfgang Niedecken, Udo Lindenberg, Gisbert zu Knyphausen und Marcus Wiebusch, um nur einige zu nennen. Schlagzeuger, Gitarrist, Komponist, Singer/Songwriter: Bei soviel Musikalität kein Wunder, dass da auch der eigene Output raus muss.
Und der wird nun mit dem dritten Soloalbum "Pose I+II" erweitert, einem Werk in zwei Teilen/Phasen. Beide sind sie sehr hörenswert, beide hat Neuhaus mehr oder weniger alles im Alleingang eingespielt.
In Teil 1 widmet sich Neuhaus dem kontemporären Popsong – und da schüttelt er nonchalant einen guten Song nach dem anderen aus dem Ärmel. Auf den ersten Hördurchgang bleibt das alles im Ohr hängen, klingt eingängig und spannend instrumentiert. Beim mehrmaligen Hören erkennt man erst, wie viel Liebe zum Detail und Originalität in den Kompositionen und den Arrangements steckt. Neuhaus hat locker-flockige Indiepop-Arrangements genauso intus wie melancholische Schwere – und dass er auch die eine oder andere Prog-Platte gehört hat, ist ebenfalls anzunehmen.
Auf Teil 2 wird Neuhaus in seinen Arrangements etwas ausufernder, aber ohne sich jemals zu sehr in Frickelei zu verlieren. Die Atmosphäre wird dichter, es gibt viele Klangspielereien zu entdecken. "This world will keep on turning / Long after we have gone away" singt Neuhaus in "Shine On", dazu erklinge hektische, leicht dissonante Geigen, ein Glockspiel breitet sich aus, hier und da klopft eine schwer verzerrte E-Gitarre an. Ambience, Dissonanzen, überraschende Wendungen bestimmen die zweite Phase. Für die countryeske Ballade "Lila" hat er sich den Singer/Songwriter Ian Fisher ins Studio geholt, auch sie folgt der komplexen Klangdichte des zweiten Teils.
Tim Neuhaus ist definitiv ein Ausnahmetalent in der deutschen Musiklandschaft, von seinem Talent für Arrangement und Komposition in Sachen Popmusik am ehesten mit Konstantin Gropper von Get Well Soon vergleichbar, ebenso ein Pop-Alleskönner. "Phase I+II" lädt gerade zu vielen Hördurchgängen ein, um alles erfassen zu können – und überzeugt auf ganzer Strecke.
1 Kommentar mit 5 Antworten
"Pose I+II" klingt wie das vollständige Repertoire von Til Schweiger, mit dem er sich seit seinem Tarantino-Einsatz verzweifelt auf Hollywood-Rollen bewirbt.
*hier generischen Weinstein-Witz einfügen
Pass lieber auf, dass dein Deppenkommentar nicht auf Tils Facebookpage veröffentlicht wird.
https://www.facebook.com/TilSchweiger/post…
hat er eigentlich das seinerzeit groß angekündigte asylantenheim gebaut?
600 Euro pro Hate Kommentar?
Fuck könnte mir eine Yacht kaufen!
Amazon hat zumindest mal die Schnauze voll und schließt zum 13 okt. seine Kommentarfunktion!
Sollte Laut.de mal drüber nachdenken denn ich leide hier ziemlich
"Die meisten gehen jedoch davon aus, dass die Diskussionsforen in großen Teilen von einer nützlichen Dialogplattform zu einem der übelsten Orte im Netz verkommen sind, zu einem bevorzugten Platz für Häme, Niedertracht und böswillige Bemerkungen, auf dem die Gossensprache dominiert."
Gossensprache.
Schön, dass sich auf welt.de der ein oder andere Rentner noch was dazuverdienen kann.