laut.de-Biographie
Tom Misch
Während sich die meisten Gleichaltrigen mit Schulabschlüssen, Zukunftsängsten oder den ersten Gehversuchen in der Arbeitswelt abmühen, gehört Tom Misch schon mit 18 nicht mehr zu den Newcomern in der Beatmaker-Szene. 1995 im Süden Londons in eine künstlerisch veranlagte Familie hineingeboren, kommt der junge Tom bereits im Kindesalter mit Konzerten und Opern in Kontakt.
Mit vier Jahren versucht er sich erstmals an der Violine, mit neun spielt er auf der Gitarre Nirvana- und Red Hot Chili Peppers-Songs nach. Anschließend mausert er sich zu einem Multiinstrumentalisten und lernt Bass, Banjo und diverse Tasteninstrumente.
Die wirkliche musikalische Erleuchtung erfährt er jedoch, als er mit 15 erstmals den Tracks der Detroiter Produzentenlegende J Dilla lauscht. Angefixt von der Klangästhetik des 90s-Hip Hop, schreibt Misch sich an seiner Schule für Music Technology-Kurse ein und bastelt in seiner Freizeit Beats. Eine weitere große Leidenschaft geht ihm dabei aber nicht verloren: Neben einem Studium der Jazzgitarre nennt er genrenahe Acts wie Erykah Badu oder D'Angelo als Inspirationen.
Bekanntheit außerhalb seiner treuen Anhängerschaft auf Soundcloud erlangt Tom Ende 2013 durch eine Kollaboration mit seiner Schwester Laura: Das jazzige "Follow" sammelt auf Youtube Klick um Klick und lässt den inzwischen 17-Jährigen an eine Karriere im Musikgeschäft glauben: "Ich habe in meiner frühen Karriere mehrere große Schritte gemacht, das war aber der wichtigste. (..) Das war der Punkt, an dem ich dachte: 'Scheiße! Das ist echt!'", berichtet er dem NME.
Diese Chance nutzt Tom und legt gleich nach: Mit zwei Beat Tapes, streng funktional "Beat Tape 1" und "Beat Tape 2" benannt, findet er nachhaltig zu seinem Sound. Dieser zeichnet sich durch stets entschleunigte Beats, allerlei Gitarrentupfer und elektronische Einflüsse aus. Jazz, Soul, Hip Hop, Electronica und R'n'B vermengen sich zu einer relaxten Easy Listening-Erfahrung.
Immer wieder arbeitet Tom fortan mit seinem gleichermaßen aufstrebenden Südlondoner Kumpel Loyle Carner zusammen, der unter anderem auf der "Reverie"-EP 2016 und auf seinem offiziellen Debütalbum "Geography", das im Frühjahr 2018 erscheint, Parts beisteuert. Davor supportet er Kaytranada und schickt sich mit Anderson .Paak Tracks hin und her.
Auch nach der Veröffentlichung seines ersten Albums bleibt der junge Engländer stets darauf bedacht, sich bescheiden zu geben und betont, das Rampenlicht keinesfalls aktiv zu suchen: Sein Ziel sei es nicht, "so groß zu werden wie möglich", er strebe Abwechslungsreichtum an: "Ich will nicht mein ganzes Leben lang in der Musik sein. Ich will etwas von meiner Jugend erleben können, ohne Tom Misch zu sein, ohne Erwartungshaltung."
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