laut.de-Kritik
Songwriter-Rock, der an alte Erfolge anknüpfen könnte.
Review von Eberhard Dobler1976 gründete Tom Petty die Heartbreakers. Deren Alben sind in den Staaten seitdem sehr erfolgreich. Nachdem es Mitte der Neunziger nach der Hitplatte "Into The Great Wide Open" (1991) und Wildflowers (1994) etwas ruhiger um ihn wurde, könnte Petty mit dem neuesten Streich "The Last DJ" an alte Erfolge anknüpfen. Ein rockender Singer/Songwriter mit Tiefgang, so lässt sich Petty wohl am Besten beschreiben.
Bob Dylan gehört zu den Leuten, die ihn prägen. Mit ihm, dem kürzlich verstorbenen Ex-Beatle George Harrison, dem ebenfalls verstorbenen Roy Orbison und Electric Light Orchestra-Chef und Produzent Jeff Lynne formierte Petty (am Bass) 1988 auch die Supergroup The Travelling Wilburys. Auf "The Last DJ" trifft man einen entspannten Tom Petty, wie die wohl temperierte Single "The Last DJ" zeigt.
In den USA sorgte der Track, als Attacke gegen das Kommerzradio aufgefasst, für böses Blut. "Money Becomes King" mit Lynne-typischen Streichern und "Blue Sunday" ohne Drums sind dagegen balladeske Nummern. Um einiges härter, dafür unaufgeregt rocken "Joe", das bluesige "When A Kid Goes Bad" und das ausufernde Schlussstück "Can't Stop The Sun". Hier kommen die Siebziger in den Sinn.
"Like A Diamond" erinnert dagegen an die Beatles. Aus dem Rahmen fällt der ironische Schunkeltrack "The Man Who Loves Women". Petty läuft mit offenen Augen durch Amerika. Seine Texte spiegeln das wieder. Das als Fazit, gerade wenn es ums Musikbiz geht, textlich nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen heraus kommen kann, versteht sich von selbst. Dennoch scheint Petty unterm Strich mit sich und seiner Welt im Reinen zu sein.
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