Porträt

laut.de-Biographie

Transatlantic

"Mike Portnoy überrannte mich mit der Idee, eine gemeinsame Band mit Jim Matheos von Fates Warning zu gründen. Ich war Feuer und Flamme. Jim hingegen musste passen. So ist der Stein ins rollen gekommen", erläutert Neal Morse den Beginn von Transatlantic Ende der 90er Jahre.

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Der Kontakt kommt zustande, als Morse mit seiner Band Spock's Beard einige Konzerte für Dream Theater, bei denen Mike Portnoy bis 2010 aktiv ist, eröffnet. Beide sind von der Idee begeistert, nebenher in einer Band zu spielen, die seine Mitglieder aus dem neueren Progressive Rock rekrutiert und den Sound von Vorbildern wie Yes, Genesis, Gentle Giant oder Pink Floyd zur Grundlage nimmt.

Zu den US-Amerikanern Morse (Keyboard, Gesang) und Portnoy (Schlagzeug, Gesang) gesellen sich der Engländer Pete Trewavas (Bass, Gesang) von Marillion und der Schwede Roine Stolt (Gitarre, Gesang) von Flower Kings. Sie schlagen sich zur "Supergroup" und leiten ihren Bandnamen von den unterschiedlichen Herkunftsländern ab.

Nach ausgiebigen Jam-Sessions entsteht 2000 ihr Debüt "SMPTe". Auf ihrer Webseite führen sie neben Pink Floyd und Yes auch Genesis, King Crimson, Steely Dan und Beatles als Inspirationsquellen für das Album an. Wie sehr sie sich von den Vorbildern entfernen zeigt sich bei der Länge des Openers "All Of The Above", der es auf über 30 Minuten bringt.

Obwohl sie mit ihren eigenen Bands weiterhin beschäftigt sind, begeben sie sich auf eine US-Tour, die sie mit "Live In America" 2001 auch als Doppel-CD dokumentieren. Ein Jahr später begeben sie sich wieder ins Studio, um "Bridge Across Forever" aufzunehmen. Neben den vier Stücken, von denen zwei 26 Minuten lang sind, enthält die limitierte Auflage des Albums zusätzlich Coverversionen von Pink Floyd ("Shine On You Crazy Diamond"), Deep Purple ("Smoke On the Water") und Beatles ("And I Love Her").

Wie gut sie eingespielt sind beweisen sei bei einer Europatour im Herbst 2001. Völlig überraschend erklärt Neal Morse ein Jahr später aus persönlichen Gründen seinen Austritt aus der Band. Während er seine Solokarriere auf seiner christlichen Passion aufbaut, lösen sich Transatlantic ohne ihre treibende Kraft auf. Als letztes Zeugnis veröffentlichen sie im November 2003 ein "Live In Europe" als Doppel-CD und Doppel-DVD. Dass die Beziehung zwischen den ehemaligen Mitgliedern aber noch recht herzlich ist, beweist die Teilnahme Portnoys an Morses Solotour im Herbst 2003.

Gottes Wege sind unergründlich. Und so führt das Geheiß des Allmächtigen Meister Morse 2009 wieder in die Arme seiner Kollegen, wie er im laut.de-Interview "E-mail von Gottes Gnaden" fromm und frei preis gibt. "The Whirlwind" kündigt das Quartett vollmundig als das "Krieg und Frieden" des Prog an. Und wahrlich begeistert dieses Konzeptalbum mit seiner straffen Songstruktur.

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Transatlantic "Niemand hatte die Absicht, ein Konzeptalbum zu erschaffen"
Roine Stolt über die Prog-Weltformel, "The Absolute Universe" und Nächte unter dem Kopfhörer.
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2014 findet die Prog-Supergroup wiederum ein knapp bemessenes Zeitfenster, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Leider funktioniert auf "Kaleidoscope" nur das Schema. Der kreative Funken will hingegen nicht überspringen. Hier droht der Prog in seiner traditionellen Spielart zu erstarren.

Was sich Morse, Stolt, Trewavas und Portnoy Anno 2021 aus den Rippen schneiden bzw. aus dem Hirn herauspressen, knüpft direkt an die ersten drei Blaupausen an. "The Absolute Universe" erscheint in zwei regulären Versionen. Eine fällt länger als die andere aus. Insgesamt veröffentlichen die transatlantischen Notenpäpste drei Stunden neuer Musik. Was nach einem Eintrag in das Guinnessbuch der Rekorde schreit, ist schlicht gnadenlose gute Songwritingkunst.

Roine Stolt bringt die Begeisterung für die Zusammenarbeit auf den Punkt: "Jede Band verfügt über ihre eigene Chemie und Faszinationen, die in bestimmten Momenten in Kreativität mündet, ich meine diese Aha-Momente, wenn man gemeinsam jamt und sich dadurch tolle Musik herausschält. Man blickt sich kurz an, grinst und weiß, jetzt passiert etwas Großartiges. Selbst wenn etwas absolut chaotisch klingt oder sich wie Humbug anhört, bleiben wir ruhig, im Wissen darauf, dass es sich fügen wird. Wir gehen ohne Masterplan ins Studio, vieles ist noch unentschieden. Wir hören uns durch die Tapes durch, bauen Brücken zum gegenseitigen Verständnis und stürzen uns anschließend in die Arbeit."

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Transatlantic - Kaleidoscope: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 2 Punkte

2014 Kaleidoscope

Kritik von Yan Vogel

Bei höchstem Anspruch erstarrt Progrock so in seinen Mustern. (0 Kommentare)

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