laut.de-Kritik
Remixes von den angesagtesten Electro-Muckern.
Review von Michael EdeleDie sehr erfolgreiche und auch recht gut gemachte "Advanced Electronics" Reihe geht in die nächste Runde. Wie auf den ersten drei Veröffentlichungen zuvor gibt es auch diesen Mal wieder zwei CDs, die man nicht nur als DJ unbedingt im Schrank stehen haben sollte.
32 Songs, verteilt auf zwei CDs und 160 Minuten zum Midprice sind wahrlich value for money. Zumal auf den beiden Silberlingen insgesamt 22 exklusive, bzw. erstmals auf CD erhältliche Versionen zu finden sind, die man in der Art sonst wohl kaum zu hören bekommt. Ob das notwendig ist, sämtliche existierende Remixes von den angesagtesten Electro-Muckern zu besitzen, ist natürlich einmal mehr Geschmackssache.
Dabei springen die Herausgeber fröhlich zwischen Electro Pop, EBM, Industrial, Techno, Wave, was ihnen gerade einfällt, hin und her. Dass die Grenzen dabei mitunter verschwimmen, ist logisch und gewollt.
Davon abgesehen geben sich Eric Burton und sein Hartbeat Promotion Team jedes Mal beträchtliche Mühe, um nicht nur interessante, alternative Remixes aufzutreiben, sondern auch ein paar noch eher unbekannte Newcomern eine Plattform zu bieten.
So mag es nicht ganz so einfach sein, abseits dieser Compilation an den Spetsnaz-Track "Apathy" ranzukommen, und auch die aus Seattle stammenden Glis dürften nicht unbedingt jedem geläufig sein. Während einige Nummern wie "Ascension" von [:SITD:] oder "Chrome" von VNV Nation im neuen Gewand irgendwie leichter klingen, gewinnen Songs wie "Razorwire" von Mesh oder "You Want It" von Fixmer/McCarthy durch die Bearbeitung deutlich an Dichte.
Nicht bearbeitet, dafür aber bisher auch noch auf keinem Tonträger veröffentlicht, sind "Fulfil My Rage" (Individualdistanz), das sehr schöne "The Rebel" (The Promise), das fast schon swingende "We Are The Ones" (Zombie Girls), oder das treibende "Bleed For Us All" (Suicide Commando).
Das technoide, NDW-artige "Chant 64 von Replicant reißt mich nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin, und auch "Black Metal" (Ascii.Disko) ist nicht wirklich mein Ding. Welle:Erdball dudeln mit "Walkman" gewohnt vor sich hin und gehen damit zumindest mir auch gewohnt auf die Nerven.
Neben den etablierten Advanced Electronics Nites soll es dieses Mal aber sogar ein paar Advanced Electronics Festivals geben, auf denen vermutlich einige der auf den Samplern vertretenen Bands spielen und/oder live auflegen. Klingt zumindest nach einer interessanten, unterstützenswerten Idee.
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