laut.de-Kritik
Berliner Institution in Sachen elektronischer Clubmusik.
Review von Gregory BritschEs ist gerade mal etwas mehr als ein halbes Jahr her, dass die erste Camping-Compilation erschien. Schon liefert BPitch Control-Chefin Ellen Allien die nächste Werkschau nach. Jene präsentiert ihr Label, wohl auch Dank des Schwerpunkts auf jüngste Veröffentlichungen, in einem noch besseren Lichte als der Vorgänger.
Abermals beweist die Berliner Institution in Sachen elektronischer Clubmusik, dass sie sich nicht auf einen Stil festlegen möchte, vielmehr aufrichtig den Freestyle-Gedanken im Wappen trägt. Hervorzuheben sind dabei insbesondere Tomas Andersson, der mit "Happy Happy"-Bleeps und mit dem kompakten "Washing Up" im Tiga-Remix inklusiver perkussiver Cowbell dem Label sicherlich die besten Tracks des Jahres, wenn nicht sogar der letzten Jahre beschert.
Daneben gefällt der flächige Electro ("Disco 2 Break") der Engländer The MFA – auch bekannt für Releases bei Border Community und Kompakt – sowie "Techtechtalk" von Holger Zilske alias Smash TV (nebenbei auch Ellen Alliens Produzent). Ebenfalls erwähnenswert: Paule Kalkbrenner, der "Gebrünn Gebrünn" mal nicht von Flächen umhüllten Tranceklängen erscheinen lässt, dafür aber umso mehr überzeugt.
Als Schmankerl gibts darüber hinaus die erste Veröffentlichung des Sublabels Memo zu hören, bei der Ben Klock die Ehre zuteil wurde, mit "Land Of Milk & Honey" Katalognummer eins zu stellen. Das Stück unterscheidet sich indes nicht großartig von den übrigen vorgestellten Tracks, wenngleich es in seinem Sound minimaler wirkt.
Für diejenigen jedenfalls, die bei der Hatz nach dem schwarzen Gold nicht teilnehmen wollen und statt Vinyl sich mit einer Zusammenfassung auf CD begnügen ist der Sampler zweifelsohne eine nützliche Angelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen. Warum die Stücke wie zuvor in kurzen, abgehackten Versionen aufgelegt werden, erscheint trotzdem fragwürdig.
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