laut.de-Kritik
Billy Idol, Tori Amos, Cure und Bronski Beat im Metalgewand.
Review von Michael Edele"Cover It Up" geht in die zweite Runde und konzentriert sich dabei eher auf die dunkleren Genres im und um den Metal. Während einem auf dem ersten Sampler zum Teil noch recht heftig der Wind um die Ohren blies, kommen auf der Fortsetzung ein paar Bands zu Wort und Ton, die dem durchschnittlichen Langhaarigen vielleicht eher weniger bekannt sind.
Dazu gehören womöglich Love Like Blood, deren ungewöhnliche Interpretation von "Angie" bestimmt keine Verwendung im Wahlkampf gefunden hätte. Auch "A Strange Day" von Apoptygma Berzerk oder "Send Me An Angel" (ursprünglich von den Australiern Real Life) von Zeromancer könnte am Metaller an sich in dieser oder sogar in der Originalform vorbei gezogen sein.
Dass sonderlich viele mit "Stay" von Blutengel vertraut sind, wage ich an dieser Stelle mal ganz stark zu bezweifeln. Bis auf "You're Lost Little Girl" von The 69 Eyes und Nightwishs "Where Were You Last Night", die sich beide jeweils nur auf den B-Seiten von Singles befanden, tauchen sämtliche anderen Songs auch auf den regulären Veröffentlichungen der jeweiligen Bands auf, manchmal jedoch auch nur auf den Special-Editions.
Da aber genau wie beim ersten Kapitel dieser Reihe ebenfalls das Argument zählt, dass schließlich nicht jeder sämtliche Alben der Bands im Schrank stehen hat, geht das in Ordnung. Die zweite Übereinstimmung mit dem ersten Teil besteht darin, dass die interessantesten Covers meist mit dem eigentlichen Genre der ausführenden Band nicht so viel zu tun haben.
"Spaceman" (im Original von Babylon Zoo) von The Kovenant macht da leider eine Ausnahme, denn der Song will in der Form nicht so recht zünden. Die Deathstars bringen "White Wedding" zwar souverän, aber mir gefällt die Version von Sentenced doch noch ein Stück besser.
Life Of Agony huldigen den Simple Minds gelungen und "Wicked Game" von HIM ist nach wie vor 'ne exzellente Nummer. Gleiches gilt für die Paradise Lost-Interpretation von "Small Town Boy" oder die beiden verträumten Versionen von "Crawling" (hier von Angelzoom) oder "Cornflake Girl" (an dieser Stelle von Tapping The Vain).
Interessant sind auf jeden Fall auch die leichte Industrial-Version von Underground Moons "Beds Are Burning" oder die Bekloppten von den Apokalyptischen Reitern mit "Dschingis Khan".
Dadurch, dass sich Nuclear Blast beim zweiten Teil der "Cover It Up"-Serie eher an Bands halten, die sowohl im Metal- als auch im Gothic-Genre Gehör finden, erschließen sie sich sicher eine breitere Käuferschicht. Dies ist durchaus legitim, und so sind die beiden CDs wieder mal von vorne bis hinten eine Anschaffung wert.
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