laut.de-Kritik
Abwechslungsreicher Mix mit namhaften Kapellen aus dem Hartwurstsektor.
Review von Michaela PutzAuf die Kappe von Hellfest und dem Metal Hammer geht diese Compilation. Eine Garde von Newcomern und namhaften Kapellen sollen uns einheizen. Sie wurden kreuz und quer diversen Subgenres und Spielarten des Hartwurstsektors entnommen. Die meisten Kracher der Festivalsaison sind hier – nein, nicht in Silber gegossen – auf einen ziemlich rockenden Silberling gepresst. Noch immer nicht genug von der Festivalsaison? Hier gibt es auf die Löffel, wozu wir heuer schon großteils auf einem der zahlreichen Festivals abgegangen sind.
Mit "Come Clarity" der In Flames geht es fast gemächlich los. Nach den Schweden fetzen die Children Of Bodom ordentlich. Die erste Hälfte der ersten CD ist sonst eher rockig ausgefallen. "Schockrocker" Manson schockt hier kaum jemanden. Nach seinem Song kommen die ziemlich schrägen Japaner Dir En Grey. So, das war ja schon mal ganz nett für den Anfang. Aber nach Godsmacks melancholischem "Bleeding Me" wird es endlich mal Zeit für härtere Seiten.
Nun kann es losgehen mit dem Headbangen, jetzt heißt es durchhalten, Nackenmuskeln! Das wird keine einfache Stunde mit Hypocrisy, Kataklysm und Maroon. Kurze Verschnaufpause bei Dimmu Borgir, das Haar kann entwirrt werden, während die Ohren aufmerksam "Sorgens Kammer – Del II" lauschen. Bei One Man Army And The Undead Quratet schnellt die Drehzahl wieder in die Höhe und bleibt bis zum Ende konstant. Was ja klar ist, wenn Ektomorf, Disbelief und die Legion Of The Damned den Laden aufmischen.
Kurz erholt und fertig für die zweite Runde? Auch auf Disc zwei geht es am Anfang mit Mastodon rockiger zur Sache. Trivium spielen gekonnt auf ihren Gitarren, nach ihnen thrashen Sepultura mit "Convicted In Life" auf uns ein. Die Wikinger von Amon Amarth legen mit "Death In Fire" alles in Schutt und Asche. Was dann noch übrig bleibt, wird souverän von HateSphere bearbeitet. Gleich darauf hätten ja hervorragend The Haunted gepasst. Zuvor dröhnen aber noch Heaven Shall Burn aus den Boxen.
Ab hier wird es dann etwas eintönig, da schwedische Melodien dominieren, etwa bei Threat Signal und Soilwork. Auch Shadows Fall und Raunchy schlagen in die selbe Kerbe. "Ghosts Of Time" von Fear My Thoughts könnte man stellenweise glatt mit den In Flames verwechseln. Aber nein, die Jungs kommen aus Deutschland. Grundsätzlich habe ich ja nichts gegen den Göteborg-Sound einzuwenden, aber so viele ähnlich klingende Bands hintereinander muss nicht sein.
Glücklicherweise sorgen Mendeed und die brachialeren The Black Dahlia Murder für erfrischende Abwechslung. Als letzter Song begeistert Heveins "Break Out The Hammers". Dass die Celloklänge im letzten Stück nicht von irgendwoher kommen, sondern von Max Lilja (Ex-Apocalyptica), wissen vermutlich eh die meisten.
Das fette Doppelpack mit 38 Tracks spielt so einige starke Stücke, wobei der Anfang der ersten und das Ende der zweiten Disc nicht ganz mit dem Rest mithalten. Hoch anzurechnen ist dem Teil, dass es eine wirklich sehr abwechslungsreiche Compilation geworden ist. Ob mit der Mischung jeder etwas anfangen kann, sei jetzt mal dahin gestellt. Aber der Großteil der Nummern lässt es richtig krachen.
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