laut.de-Kritik

Wie ein gehorsamer Cop: Dienst nach Vorschrift.

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Der Bauce macht den Birdman: Hauptsache, ein Album draußen. Ob gut, schlecht, durchdacht, ausgereift - egal, die Fans wollen gefüttert werden. Gast-Rapperin Trina fasst das Ziel des Maybach-Ricky bereits im ersten Track "Gallardo" zusammen: "Doors goin Up, Hoes goin Ham". Die einzigen jedoch, die beim dritten Teil auf Lamborghini-Level stylen, sind Meek Mill, Gunplay und Stalley.

Im erwähnten, klassisch-clubbigen Synthie-Opener drückt vor allem Gunplay das Gaspedal durch. "My campaign sip BelAire / I smoke til no air there / Them monkey niggas some care bears / I'm chokin on my tear gas / My molly look like mirror glass, fuck feelings, I feel cash." Außer auf die Fresse zu bekommen, könnte unser Drug-Buddie mit dem Drug-Body endlich mal sein Debütalbum droppen.

Auch auf der soulig-smoothen Jake One-Produktion "The Great Americans" funktioniert der heisere, energiegeladene Flow perfekt und heimst trotz Fabolous und Rockie Fresh den Preis des besten Parts ein. "Momma poor, Daddy poor, what's the antidote? / Wind through the window blew the candle out / No lights, many cold nights / Hungry belly burning yearning rice / Rent late, on a plate just a blank space / Old girl lookin' at me with the blank face / Made it off a prayer and a saint's grace / AK's kept me in a safe space". Tiefer und realer geht nicht.

Meek Mill dagegen jagt momentan bereits seinen dritten Traum und ist somit auf Betriebstemperatur: Der Philly-Emcee mit der Trap Rap-Attitüde reißt mit ungezügelter Energie immer die Kellerwände ein, wenn er in der Booth ans Mic schreitet. Egal, ob bei "The Plug" mit schnell zu vergessenden C-Künstlern wie Omelly und Young Breed oder auf dem böse pumpenden Solotune "Levels".

Tracks wie "Black Grammys", "Kilo" und "Bout That Life" kann selbst Meek nicht vor dem Mittelmaß retten – und auch der Rest verschwindet mit Omarion, Lil Boosie, Rockie Fresh und Birdman schnell auf dem MP3-Friedhof. Selbst Könner wie Pusha T oder Lupe Fiasco finden auf den durchschnittlichen Beats kein Mittel mehr, das Ding zu retten. Einzig Stalleys gewohnt nachdenklicher Solotrack "Coupes And Roses" hat einen smoothen Sound.

Nun geht Rick Ross mit "Selfmade Vol. 3" nicht unter, bleibt aber Standardware und liefert zu oft Dienst nach Vorschrift ab wie ein gehorsamer Cop. Rozzay täte gut daran, die Kuh nicht zu kräftig zu melken. Es könnte sein, dass der Euter irgendwann keine Milch mehr gibt.

Trackliste

  1. 1. Lil Snupe Intro (Lil Snupe)
  2. 2. Gallardo (Gunplay featuring Rick Ross & Yo Gotti)
  3. 3. The Plug (Meek Mill featuring Omelly & Young Breed)
  4. 4. Levels (Meek Mill)
  5. 5. Lay It Down (Rick Ross featuring Young Breed & Lil Boosie)
  6. 6. Stack on My Belt (Rick Ross featuring Wale, Whole Slab & Birdman)
  7. 7. Black Grammys (Wale featuring Rockie Fresh, Meek Mill & J. Cole)
  8. 8. Coupes & Roses (Stalley)
  9. 9. Know You Better (Omarion featuring Fabolous & Pusha T)
  10. 10. Say Don't Go (Omarion)
  11. 11. What Ya Used To (Rockie Fresh featuring Hit-Boy)
  12. 12. The Great Americans (Rick Ross featuring Gunplay, Rockie Fresh & Fabolous)
  13. 13. Kilo (Meek Mill featuring Louie V Gutta, French Montana & Yo Gotti)
  14. 14. Poor Decisions (Wale featuring Lupe Fiasco & Rick Ross)
  15. 15. Bout That Life (Meek Mill featuring French Montana, K Kutta, Torch & Iceberg)
  16. 16. God Is Great (Rockie Fresh)

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