Voiid

Sobald man, wie die Australierinnen Voiid, als Vorbilder Hole, L7, Juliana Hatfield, That Dog oder Beabadoobee nennt, steht die Richtung schon fest. Munter verfallen sie auf ihren ersten drei EPs und ihrem Debütalbum in jenen Alternative Rock und feministischen Punk, den man zu Beginn der 1990er noch bequem in die Schublade Grunge gepackt hätte.

Aktuelles Album

Voiid Watering Dead Flowers 'Under The Tree' Edition

Der Alt-Rock der Australierinnen berührt und reißt mit.

Immer bereit, mit einem Cape und einem großen V auf der Brust in die Nacht zu fliegen, verkünden sie auf ihrer Bandcamp-Seite vollmundig: "In einer Welt voller Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Ignoranz streben VOIID danach, denjenigen eine Stimme zu verleihen, die sie brauchen, und als Band verfolgen sie ihr größeres Ziel, die Rolle der Frau neu zu erfinden."

2015 in Brisbane/Meanjin gegründet, entwickeln sich Anji Cannon (vocals) , Mina Cannon (drums), Antonia Hickey (bass/vocals) and Kate McGuire (guitar/vocals) in der für australischen DIY-Szene Stück für Stück voran. Ihre erste, 2017 veröffentlichte EP "Pussy Orientated", dröhnt noch an allen Ecken und Enden und bietet rausten Garagen-Punk. Wer sich an diesem Sound erfreut, dürfte es mit dem 2023 nach zwei weiteren EPs ("Drool", "Socioanomaly") auf Damaged Records veröffentlichten Album-Debüt fast etwas schwer haben. Tatsächlich scheinen es Menschen abgemischt und produziert zu haben.

Was all ihre Veröffentlichungen vereint, ist der Zorn und die Angriffslust. Knarzende Drums, warzende Basslines und wutverzerrte Gitarren treffen auf mopsfidelen Gesang. Ihre Texte treffen wunde Stellen, zeigen die ebenso physische wie emotionale Härte auf, der sich Frauen immer wieder stellen müssen. Ihre eigene Position beschreibt Anji Greenwood in einer Mini-Dokumentation zu "Socioanomaly": "Eigentlich können wir nur dafür sorgen, dass sich die Menschen weniger allein fühlen."