laut.de-Kritik

Supergroup um Peter Kruder und Fauna Flash.

Review von

Ein Album haben Voom Voom bislang veröffentlicht. Nun erscheint das zweite, eine Compilation von Remixen, die andere Künstler von Voom Voom-Tracks angefertigt haben.

Man muss sich seiner Sache schon sehr sicher sein, um mit derart breiter Brust seine Veröffentlichungen anzugehen. Schaut man sich an, wer sich hinter dem Projektnamen Voom Voom verbirgt, dann erstaunt das demonstrativ zur Schau getragene Selbstbewusstsein nicht. Voom Voom sind Peter Kruder sowie die beiden Fauna Flashs Christian Prommer und Roland Appel.

Hier versammelt sich eine Riege gestandener Produzenten mit einem recht umfangreichen Backkatalog. Entsprechend routiniert aber auch inspiriert gehen sie als Voom Voom im Studio an die Arbeit. Deepe House-Nummern mit Ausflügen in die benachbarten Genres sind ihre bevorzugte Spielwiese. Clubtauglich, aber eben keinesfalls auf die reine Funktionalität reduziert, bieten Voom Voom-Tracks den Hörern immer eine ganze Reihe von unterschiedlichen Facetten und Möglichkeiten, sich den Stücken zu nähern.

Das zeigt sich auch bei der Auswahl der Remixer, die den internen Voom Voom-Qualitätstest bestanden haben. Der britische House-Altstar Charles Webster ist genauso mit einem Mix vertreten, wie der Schweizer Detroit-Produzent Deetron oder Henrik Schwarz, der sich in den letzten Jahren mit seinen Tracks und Mixes als einer der wichtigsten Vertreter schwarzer Clubmusik profiliert hat. Dass der Mann seine Wurzeln am Bodensee hat, hört man seinen Produktionen nicht an. Auch der Remix von "Best Friend" zeigt einmal mehr, dass die Lobeshymnen ihre volle Berechtigung haben.

Einer der im Moment noch am Anfang einer hoffnungsvollen Karriere steht, ist der Wuppertaler Produzent Marcus Worgull. Auf dem Âme-Label Innervisions hat er mit "Spellbound" bereits gezeigt, was er kann. Auch der Remix von "Sao Verought" atmet das typische Worgull-Feeling: langsamer Spannungsaufbau und sphärische Captain-Future-Flächen, zusammengehalten von einem deepen Rhythmusfundament. Selten hat man Worgull so poppig erlebt. "Sao Verought" ist zusammen mit "Best Friends" eines der Highlights von "Voom Voom Mixes".

Ganz zum Ende hat es sich das Trio aus Kruder, Prommer und Appel dann doch nicht nehmen lassen, mit "Deep Star" noch einen neuen Track mit auf die Compilation zu packen. Wann es das nächste Album von Voom Voom zu hören gibt, lässt viel Raum für Spekulationen. Bislang haben sie sich jedenfalls nicht durch konsequente Studioarbeit hervorgetan. Bei derart umtriebigen Produzenten lässt sich das wohl nicht vermeiden.

Trackliste

  1. 1. Fish (Definitiva Broken Reform Mix)
  2. 2. Oggi (Wahoo Remix)
  3. 3. Best Friend (Charles Webster Vocal Mix)
  4. 4. Bounce (Deetron Mix)
  5. 5. Baby (Kaos Mix)
  6. 6. Roger (Muallem Short Mix)
  7. 7. Sao Verought (Marcus Worgull Mix)
  8. 8. Best Friend (Charles Webster Dub)
  9. 9. Best Friend (Henrik Schwarz Mix)
  10. 10. Deep Star

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