laut.de-Kritik
Yvonnes Freiheit fühlt sich gut an.
Review von Kai ButterweckDas wurde aber auch Zeit: Nach jahrelangem Dasein im Marionetten-Exil gelingt Yvonne Catterfeld mit ihrem siebten Studioalbum ein künstlerischer Befreiungsschlag. Auf "Guten Morgen Freiheit" löst sie die Ketten der Vergangenheit und präsentiert sich als ernstzunehmende Künstlerin.
Im Leben der Mutter eines dreijährigen Kindes und Inhaberin eines eigenen Labels scheint sich viel verändert zu haben und das hört man. Soul und R'n'B stehen weiterhin ganz oben auf Yvonnes Liste. Aber heute kommt noch ein Schuss Hip Hop und urbaner Pop dazu. Ähnlich wie Namika, Joy Denalane und Co. lässt die Sängerin nun die Hüften schwingen. Dabei helfen ihr die Jungs vom Produzententeam Beatgees sowie die Gastmusiker Bengio ("Irgendwas"), Chima ("Tür Und Angel"), Teesy ("5 Vor 12") und MoTrip ("Mehr Als Ihr Seht").
Mit 37 Jahren kommt Catterfeld so jugendlich und frisch daher wie nie zuvor. Die Wahl-Berlinerin lässt sich von luftigen Beats tragen und thront dabei mit gewohnt schwingender Phrasierung über gezupften Gitarrenakkorden, vertrackten Dancefloor-Rhythmen und in Hall gebetteten Blues-Schemen.
Mit der Anti-Konsum-Hymne "Irgendwas" und der Home-Sweet-Home-Ode "Tür Und Angel" hat Yvonne Catterfeld mal wieder zwei richtige Hits im Programm, die nicht so schnell aus dem Ohr gehen. Bereits die angerappte Strophe in "Irgendwas" lässt aufhorchen. Spätestens wenn die Bläser den opulenten Refrain ankündigen, gibt es kein Halten mehr.
Mal abgesehen von einigen überzuckerten Piano-Balladen ragt "Guten Morgen Freiheit" deutlich aus der Diskografie Catterfelds heraus. Die Suche nach der eigenen musikalischen Identität ist nach vielen Jahren im Dunkeln abgeschlossen.
9 Kommentare mit 19 Antworten
Der MoTrip wird auch immer mehr zum RTL-Populär-Künstler. Nach dem Auftritt bei "Der Lehrer" und dem unsagbar peinlichen Kollegah-Gastspiel jetzt ein Catterfeld-Feature. Nächstes Jahr dann DSDS-Jury ?
pecunia non olet
Schon SIEBEN Alben? Sperrt sie ein!
"Soul und R'n'B stehen weiterhin ganz oben auf Yvonnes Liste. Aber heute kommt noch ein Schuss Hip Hop und urbaner Pop dazu."
Ungehört
Danke
Yvonne Catterfeld?
Für mich ein krasser Held
Album aber wegen zu wenig Taschengeld
wieder abbestellt
Es ist 2017 und ich mag ein Album von der Catterfeld. Times is crazy.
Weniger schlimm als ihre früheren Machtwerke. Wirklich reizen tut mich aber nur Irgendwas. Trotzdem... es ist eine Überraschung, und zwar im positiven Sinne. Hoffentlich wird ihre Suche nach dem "Irgendwas" erfolgreich sein. Hoffentlich ermöglicht sie Bengio eine erfolgreiche Karriere.
*Machwerke