Es war zwar kein Gesangswettbewerb, doch Stimmgewalt setzte sich trotzdem durch: Am Ende triumphierte das Skelett.
Köln (dani) - Alles hat ein Ende, auch die dritte Staffel von "The Masked Singer". Ein vorerst letztes Mal warfen sich mehr oder weniger prominente Kandidat*innen in Plüsch und Glitzer, um sich im Schutz ihrer Kostüme gesanglich miteinander zu messen. Auch, wenn das Turnier erklärtermaßen kein Gesangswettbewerb, sondern eine Unterhaltungsshow ist, zeigte sich auch diesmal wieder: Singen-Können schadet nicht. Vorjahres-Gewinner Tom Beck übergab am Ende eines (erneut) sehr langen Abends den überdimensionierten Pokal in knochige Hände. Die gehörten der Kandidatin, die sich von ihrem ersten Auftritt an als die mit weitem Abstand stimmgewaltigste Sängerin im vermummten Teilnehmer*innenfeld unter Beweis gestellt hatte. Wie kams?
Fünf Masken schafften den Einzug ins Finale, für das das Regelwerk folgenden Fahrplan vorgesehen hatte: In einer ersten Runde treten alle Fünfe an, die Figur mit den wenigsten Publikumsstimmen fliegt und wird sofort demaskiert. Die verbleibenden vier bestreiten zwei Halbfinal-Duelle, deren Sieger*innen als dritten Song noch einmal das jeweilige Staffelhighlight zum Besten geben dürfen. Stellt also Getränke kalt und richtet euch auf eine lange Nacht ein. Die (inzwischen gewohnt) unzähligen Werbeunterbrechungen beschleunigen den Ablauf ja nicht gerade.
Immerhin: Moderator Matthias Opdenhövel hat seinen Job erfreulicherweise immer noch nicht satt und bringt die Angelegenheit vergnügt über die Bühne. Bülent Ceylan mit seinen eineinhalb unlustigen Metal-, Türken- und Mannheim-Mätzchen im Rateteam ist und bleibt eine Zumutung, neben der seine Kollegin Sonja Zietlow wie ein Ausbund an Witzigkeit wirkt. Das Trio komplettiert, wie zu erwarten stand, Tom Beck, der in der letzten Staffel als Faultier den Pokal davontragen durfte.
In seine Fußstapfen trat am Ende aller Gesangs- und Demaskierungs-Einlagen die Kandidatin, die sich von der ersten Sendung an als klare Favoritin abgezeichnet hatte: Aus dem Skelett befreite sich eine über alle Backen strahlende Sarah Lombardi, die sichtlich genossen hatte, einmal frei von dem Stigma "Castingshow-Sängerin" alle stimmlichen Register ziehen zu dürfen. Eine würdige Siegerin einer wirklich vergnüglichen Show - die schon im Frühjahr in die nächste, dann die vierte Runde geht.
1 Kommentar mit 4 Antworten
Ich finde das gut, dass man immer gleich mit der Überschrift konkret weiß, was Sache ist und nicht erst auf irgendeine Clickbait-Überschrift klicken muss, um herauszufinden, wer jetzt gewonnen hat oder rausgeflogen ist. Gut gemacht.
Es erinnert mich an das Konezpt von "Columbo". Die Art und Weise ist ja das Spannende. Hat ein Blow Job zum Sieg geführt? War es eine rein sachliche Bewertung der Leistung? Ich finde auch, dass man hier gezielt den Fokus auf das Wichtige legt. Ebenfalls: Gut gemacht!
@Gleep Glorp:
Wäre ja auch echt albern. Ich stell' mir das gerade vor: auf der Startseite die Meldung "Die Wahl des US-Präsidenten ist gelaufen!", dann auf der Seite 1 nach dem Klick "Amtsinhaber Donald, bekannt durch seine Denk- und Rechtschreibschwächen auf Twitter und seine Angewohnheit, ein in Orangensaft ertränktes Frettchen auf dem Kopf spazieren zu tragen, geht von einer Wiederwahl aus." Seite 2: "Herausforderer Joe, hier mit seinem markanten Lächeln unter einem Mund-Nasen-Schutz, aber ohne Rollator, will im Januar Donald als Präsidenten ablösen." usw. Nur damit auf Seite 24 irgendwo im kurz angewinkelten Nebensatz der Gewinner kundgetan wird.
Gruß
Skywise
Ich bin für Antwort b) Blowjob. Dann haben sie den Masked Strohmännern zumindest gelegentlich das Maul gestopft.
"...ein in Orangensaft ertränktes Frettchen auf dem Kopf spazieren zu tragen..."