Ben

Musik, Tanz, Gesang, Schauspielerei, Moderation, Kochen: für Ben Blümel gehörte der Begriff "Tausendsassa" erfunden, gäbe es den nicht längst. Nach einigen Erfolgen als Sänger etabliert sich der Berliner, der eine schlichte Strickmütze zu seinem Markenzeichen erhebt, auch als Erzähler und Synchronsprecher, Talk- und Quizshow-Gast und -Gastgeber, Kandidat verschiedenster TV-Formate, Juror, und, und und - und sozial engagiert ist er auch noch.

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Es war zwar kein Gesangswettbewerb, doch Stimmgewalt setzte sich trotzdem durch: Am Ende triumphierte das Skelett.

Geboren am 15. Mai 1981 in Berlin, muss Bernhard Matthias Albrecht Lasse Blümel, auch einfach nur Ben genannt, eine Waldorf-Schule besuchen. Die führt ihn ziemlich früh in ein kreatives und musikalisches Umfeld. Cello und Gitarre gehören zu seinen bevorzugten Instrumenten.

Mit 16 Jahren fängt er an, Schauspiel, Tanz- und Gesangsunterricht an der Hochschule der Künste zu nehmen. Bei kleineren Auftritten auf Schulveranstaltungen gibt er immer seine bereits jetzt schon wohlgeformte Stimme zum Besten.

In den Jahren 1997 und '98 verbucht er erste zaghafte Erfolge mit seiner souligen Hip Hop-Band. Zu Bens bevorzugten Lieblingskünstlern und Einflüssen zählen jedoch eher Xavier Naidoo, Herbert Grönemeyer oder REM.

Der Sänger weiß bald: Unverhofft kommt oft. Als er bei der Fernsehshow "Love Stories" seine spätere Duettpartnerin GIM trifft, legt er den Grundstein für seinen Durchbruch. Mit ihr nimmt Ben den Song "Engel" auf, die Single erreicht innerhalb von neun Monaten fast Platinstatus. 470.000 Scheiben gehen insgesamt über die Ladentische. Ben steigt über Nacht zum Shooting-Star der deutschen Pop- und Soulszene auf.

Ben Leben Leben

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Im ganzen deutschsprachigen Raum kennt man ihn jetzt als den strickmützentragenden, skateboardliebenden Newcomer des Jahres 2002. Auch in Österreich und der Schweiz erreicht Ben Spitzenplatzierungen. Mit dem Debüt "Hörproben" zeigt er, dass er trotz Mass Appeal und Mainstreamerfolg ein freischaffender und unabhängiger Musiker geblieben ist, der seine Songs immer noch selbst schreibt. Als Appetitanreger wirft er die Single "Herz Aus Glas" unters lechzende Jungvolk.

Auf seinem zweiten Album "Leben Leben" engagiert sich Ben lobenswerterweise für die 'Aktion Gesicht Zeigen'. Musikalisch bleibt er bequem belanglos, ein wenig mehr scheint durchaus möglich. Doch dazu müsste sich Ben noch entschiedener von seinem Schmusebär-Image trennen.

Dahingehend wiederum zeigt Ben wenig Ambitionen, er bleibt weitgehend kantenlos, aber auch grundsympathisch. Das sieht offensichtlich auch seine Sangeskollegin Kate Hall so: Von 2006 bis 2008 sind die beiden verlobt, 2008 erscheint das gemeinsame Album "Von Beiden Seiten".

Bens Erfolge können sich da längst sehen lassen. Er hat von der Goldenen Stimmgabel bis zum Bravo Otto diverse Preise eingeheimst und zur deutschen Fassung von "High School Musical 2" den Titelsong beigesteuert. Trotzdem führt sein Weg fortan etwas weg von der Musik.

Ben Blümel verdingt sich als Erzähler, Sprecher von Hörbüchern und Synchronstimme. Im Kinderkanal und bei Toggo ist er als Moderator zu sehen. Sein Schauspieldebüt legt er 2009 in einer Seifenoper bei Sat1 hin.

2012 ist er Teil der Jury beim Eurovision Songcontest. Wesentlich häufiger als als Sänger trifft man Ben Blümel in diversen TV-Formaten an. Mal ist er Kandidat, mal Quizmaster, mal Gast, mal Gastgeber. Der strickbemützte Sympath scheint überall ins Konzept zu passen.

2017 heiratet er seine Jugendliebe, ein Jahr später wird er erstmals Vater. Für sein Faible fürs Kochen bleibt trotz allem noch Zeit: Ben moderiert Kochshows, veröffentlicht ein Kochbuch und ruft zudem das Label Berlin Soul Food ins Leben.

Dass immer noch ein vielseitiger Sänger in ihm steckt, beweist er 2020 lange inkognito: Im Finale der dritten Staffel von "The Masked Singer" schält er sich aus dem Kostüm des Anubis: Wer es bis in die vorletzte Runde der Show schafft, dem nimmt auch keiner einen doppelt und dreifach verhauenen Einsatz bei der eigenen Ehrenrunde krumm: "Herrlich", witzelt er über sich selbst. "Das war der schlechteste Abgang, den es bei 'The Masked Singer' je gegeben hat." Einer der charmantesten aber auch.