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LAUT.DE-PORTRÄT 17 Hippies

Die Geschichte der 17 Hippies beginnt im Frühjahr 1995 in Berlin. Die Musiker Christopher Blenkinsop (Ukulele, Bouzouki, Gesang), Carsten Wegener (Kontrabass, …

1 Kommentar

  • Vor 18 Jahren

    Endlich endlich hab ich die CD! Die Berliner Balkan/Klezmer/Cajun/Musette/Rock/...-Band 17 Hippies (die eigentlich weder 17 an Zahl noch Hippies sind) plus zwei Gastgitarristen: Jakob Ilja von Element of Crime und Marc Ribot. Ersterer ist quasi ein Freund der Band, letzterer ein erfahrener amerikanischer Held des experimentellen Quermusizierens. Hat neben eigenen Projekten u.a. auf Tom Waits-Alben gespielt (auch auf Rain Dogs), mit Elvis Costello oder auch Laurie Anderson kooperiert.

    Die Musik der 17 Hippies speist sich aus so vielen Quellen: Man versteht ihren besonderen Spirit vielleicht besser, wenn man die musikalische Herkunft ihrer Mitglieder bedenkt: Die klassisch ausgebildete Musikerin, der ebenfalls musikalisch bewanderte Jazz-Musiker plus Folk-Amateure plus Alt-Rocker.

    "17 Hippies Play Guitar" ist der Mitschnitt eines Live-Konzerts Dezember 2004 in Köln. Es enthält hauptsächlich Stücke aus dem bekanntesten 17 Hippies-Studio-Album "Ifni". Zuzüglich einiger Lieder, die in Kooperation mit der französischen Schwesterband "Les Hurlements d'Leo" entstanden sind, wie dem Intro "Leolos Blues": Balkan-Polyrhytmik trifft auf psychedelische E-Gitarreneinlagen.

    Weiter gehts mit "Fräulein von Ungefähr" (Klasse-Titel)," "Ifni" (mit Nordafrika-Touch) und einigen weiteren Songs zu dem schwermütig -schönen "Jovano Jovanko", nicht nur wegen der über 9 Minuten Spielzeit für mich dem wichtigsten Stück des Albums. Es basiert auf einem makedonischen Volkslied in langsamem 7/8-Takt. Zu zählen "1-2-3 1-2 1-2", die Unregelmäßigkeit ist den spezifischen Schrittfolgen der Kreistänze aus der Ägäis-Region geschuldet. (Es wird übrigens behauptet, die Geometrie des Labyrinths wäre aus den Bewegungen dieser Tänze entstanden).
    Gegen Ende läuft das Ganze in eine kunstvolle Gitarren-Feedback-Passage: Sehr beeindruckend. Für mich eine Art Fusion zwischen dem vielgerühmten weiten Himmel Amerikas und dem der Ägäis - jetzt mal ganz frei assoziiert.

    Wenn es einen heißen Kandidaten für den urbanen Metropolen-Sound des 21. Jahrhunderts gibt, dann sind's für mich Bands wie die 17 Hippies und Platten wie die hier vorgestellte.