laut.de-Kritik
Hier gehts um Girls, Girls, Girls, Spaß und gute Laune.
Review von Martina KellnerFrauenbeine in Nylon begeistern nicht nur 1990s, sondern passen obendrein auch gut zum Sound der Glasgower Indierocker. Mit "Kicks" knüpft das Trio nicht nur visuell an den Erstling an: Es geht um Girls, Girls, Girls, Spaß und gute Laune. Das Ganze verpackt in Rock'n'Roll, Pop und allerlei schräge Geschichten.
Etwas ruhiger sind sie vielleicht geworden die Schotten, das belegen Tracks wie "Local Science", "The Kids" oder "Sparks". Jackie, Michael und Dino singen über Buslinien, Scientologen und Liebschaften.
Während das 2007er "Cookies" vor allem von bewusstseinserweiternden Substanzen und Rockstar-Allüren handelte, drehen sich die Lyrics diesmal primär ums weibliche Geschlecht ("59", "Balthazar"), genaugenommen darum, die Angebetete rumzukriegen. "The Box" zeigt dies überdeutlich, erinnert hier und da an Louis XIV, ebenfalls große Fans von Schlüpfrigkeiten im Text.
"We play rock and roll like a blonde gets out of a car", verkündeten Jackie und Co. einst auf ihrer MySpace-Seite, zur gesanglichen Verstärkung holte man sich nun passender weise Ex-Long Blondes-Frontfrau Kate Jackson ins Studio. Produziert wurde die Scheibe, wie schon das Debüt, von Multitalent Bernard Butler. Mittlerweile klingt der Sound aber etwas geschliffener. Dafür gibt es noch mehr Albernheiten, Good Vibrations und jede Menge "Uh-Uh-Uhs".
Leider weist "Kicks" hier und da auch seine Längen auf. Manchmal fehlt der Drive. Rotzige Mitsing-Nummern wie "Tell Me When You're Ready" oder "I Don't Even Know What That Is" trösten darüber nur bedingt hinweg.
"Kickstrasse" ruft die raueren, holprigeren Debütsongs "Cult Status" oder "Thinking Of Not Going" ins Gedächtnis. Polternde Gitarren und scheppernde Drums wünscht man sich auch gegen Ende der Platte, stattdessen lassen es 1990s diesmal beschaulicher ausklingen. Schade eigentlich!
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