laut.de-Kritik
Trost für enttäuschte Linkin Park-Fans.
Review von Michael EdeleAch, da schau her. Mit Sicherheit enttäuschte das aktuelle Linkin Park-Album "A Thousand Suns" aufgrund der weitgehenden Abwesenheit von Gitarren und echten Songs viele Fans. Die dürfen ihre alten Helden nun aber getrost in die Tonne treten und ihr Augen- und Ohrenmerk gen München richten. Von dort machen sich nämlich A Life Divided auf, um die Lücke mit "Passenger" zumindest teilweise zu schließen.
Gingen die Tendenzen auf dem Vorgänger "Far" noch in die elektronischere Richtung, stehen auf der neuen Scheibe die Gitarren deutlich stärker im Vordergrund. Davon überzeugt einen bereits die Single "Heart On Fire", die das Album direkt eröffnet. Vor allem hier lassen sich die Parallelen zur Band um Chester Bennington kaum überhören.
Mit "Forever" und "Anyone" knüpfen A Life Devided sehr schön daran an und haben vor allem auch im musikalischen Bereich ein paar interessante, weil auch etwas experimentellere Ideen zu präsentieren. Dass sowohl Gitarrist Tony Berger als auch Drummer Korl Fuhrmann bei Lacrimas Profundere spiel(t)en, hört man "Words" und vor allem "Hey You" recht deutlich an. Letztgenannter Song liegt mit seinem Drive und der guten Hookline irgendwo zwischen Jesus On Extasy und eben Lacrimas.
Manche Nummer fällt in den Strophen etwas langatmig aus und zündet nicht so recht. Allerdings hat es Sänger Jürgen Plangger (der übrigens live bei Eisbrecher an der zweiten Gitarre steht) fast immer raus, im Refrain eine tolle Gesangslinie auszupacken, die das Steuer wieder herumreißt. Gerade "Save Me" schwebt irgendwo zwischen Muse und den erwähnten Linkin Park.
Was für meinen Geschmack nicht hätte sein müssen, ist das Alphaville-Cover von "Sounds Like A Melody". Allerdings hat bei mir seinerzeit bereits das Original eher für 'ne nervöse Oberlippe gesorgt. Zum Schluss gibt es zunächst noch das eingängige "Change", bevor "The End" für manchen eine echte Herausforderung darstellen dürfte. Irgendwie hat die Nummer schwer was vom Brecht'schen Theater.
Jedenfalls kann man A Life Divided kaum vorwerfen, mit ihrer Scheibe auf Nummer sicher zu gehen. Abwechslung und Experimente sind, neben guten Songs, durchaus vorhanden. Der ganz große Wurf gelingt mit "Passanger" zwar noch nicht, aber die Band sollte man im Auge behalten.
7 Kommentare
fast jede review hat nen querverweis zu linkin park mittlerweile....
Klar, ich werd pro Linkin Park Link bezahlt .... jesusmariaundjosef ....
Sponsort bitte einer den Elektro-Metal Bands ein neues Filterpack. Die aktuellen Releases unterscheiden sich immer weniger von einander.
Einzeln sind die Songs ja alle gut, aber in der Masse... "Kind Of Grey".
war ja nich böse gemeint, aber auffällig ist es schon...
und das hört sich nicht wirklich wie linkin park vor 10 jahren an.
@e-pcMAKzzz (« war ja nich böse gemeint, aber auffällig ist es schon...
und das hört sich nicht wirklich wie linkin park vor 10 jahren an. »):
War gar nicht auf dich gemünzt, sondern auf den Rezensent.
Als ehem. Fan muss ich eh sagen dass es keine Band gibt welche die Anfänge von LP ersetzen,da können sie noch so ähnlich sein