laut.de-Biographie
Agalloch
Es gibt wenige Bands im Metal, die einen musikalischen Ausnahmestatus wie Agalloch vorweisen können. Trotz des hohen Ansehens, das sie unter Kennern zweifellos genießen, lösen sich die Schweden jedoch nie völlig vom Untergrund. Vielleicht macht gerade das die Identität der Band so einzigartig.
Vielleicht wäre ihnen eine größere Zukunft beschert gewesen, wenn Agalloch im Metal-affinen Skandinavien beheimatet wären. Denn auch vom Sound passen die Musiker besser nach Norwegen oder Schweden, als nach Portland, Oregon. Zu den Einflüssen zählen unter anderem Ulver und Katatonia, auch Parallelen zu Opeth oder Enslaved sind nicht von der Hand zu weisen.
Bandkopf, Sänger und Gitarrist John Haughm ruft die Formation 1996 gemeinsam mit Keyboarder Shane Breyer ins Leben. Zusammen schreiben sie die ersten, noch sehr vom Black Metal geprägten Stücke. Bald stößt Gitarrist Jon Anderson zum Duo und hilft beim Verfeinern der Songs. Bassist William Walton tritt kurz nach den ersten Demoaufnahmen bei. Schlagzeuger Aesop Dekker komplettiert das Line-Up erst Jahre später.
1998 stellt die Band ein Promotape fertig und erregt die Aufmerksamkeit des Plattenlabels The End Records. Das Full-Length-Debüt "Pale Folklore" erscheint ein Jahr später über ebendiese Company. Inzwischen bereichern klare Folk- und Neoklassikbezüge die Musik Agallochs. Kurz nach dem Release des Albums steigt Gründungsmitglied Breyer aus und es wird eine Weile still.
Mit "The Mantle" erlangen sie 2002 erstmals größere Popularität. Sie stoßen in Postrockgefilde vor und einen diesen Einfluss mit ihrem bisherigen Sound. Im Jahr darauf folgt der erste Liveauftritt, und wenig später die erste Tour entlang der Westküste der Vereinigten Staaten.
Bevor das dritte Album "Against The Grain" erscheint, leben Agalloch ihre Experimentierfreude auf drei EPs aus. Auch später nutzt die Gruppe diesen alternativen Veröffentlichungsweg. So verabschieden sich die Musiker 2008 auf "The White" kurzzeitig fast gänzlich von ihren metallischen Wurzeln.
Selbstkritik scheut die Band nicht. So sagt Jon im Zuge der Veröffentlichung des vierten Longplayers "Marrow Of The Spirit": "Wir wollten ein Album, das lebendiger, wirklicher klingt. Unsere letztes war ein bisschen zu poliert, etwas zu mechanisiert. Das störte uns. Also gingen wir so vor wie auf unseren ersten Demoaufnahmen und versuchten auf diesem Weg, ein organischeres Feeling zu kreieren."
Den Gipfel ihrer Progressivität erreichen Agalloch 2012, als sie die EP "Faustian Echoes" präsentieren. Diese enthält nur einen einzigen, über 20 Minuten dauernden Song und behandelt die Geschichte von Goethes "Faust". Das fünfte vollwertige Album erscheint 2014. Es hört auf den Namen "The Serpent And The Sphere".
Charakteristisch für die Musik Agallochs sind komplexe Arrangements sowie sich stark überlagernde Instrumental- und Gesangsspuren. Die Texte fallen häufig recht abstrakt und melancholisch aus. Stellenweise lassen sich heidnische Motive darin ausmachen.
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"Es gibt wenige Bands im Metal, die einen musikalischen Ausnahmestatus wie Agalloch vorweisen können. Trotz des hohen Ansehens, das sie unter Kennern zweifellos genießen, lösen sich die Schweden jedoch nie völlig vom Untergrund. Vielleicht macht gerade das die Identität der Band so einzigartig."
Auch wenn sie europäisch klingen, das sind Amerikaner und keine Schweden
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