laut.de-Biographie
Paula Carolina
Paula Carolina wird um die Jahrtausendwende in Hannover geboren. Im Alter von 14 Jahren zieht sie ins Allgäu nach Sonthofen, ehe sie sich nach Stationen in England, Kempten und Augsburg in Mannheim niederlässt. Auf ihrem Klavier namens "Olaf" entstehen erste Songs. Am 19. März 2021 veröffentlicht sie ihre Debutsingle: Die berührende Ballade "Du Und Das Schwarze Loch" über häusliche Gewalt gegen Frauen wird direkt ein Streamingerfolg.
13 Monate später folgt die erste EP, in der die Musikerin "Aus Der Blüte Des Lebens" berichtet. Der dezent instrumentierte Indiepop kommt bei den Hörer:innen nicht nur musikalisch gut an, sondern auch textlich - dank der gut beobachteten Alltagsgeschichten.
Inspiration findet Paula Carolina im nächsten Bekanntenkreis: "Meine Freund:innen sind langsam echt genervt, weil ich all ihre Sätze in Texte verarbeite", berichtet sie auf fanclub.com.
Als sie bemerkt, dass sich Studieren und professionelles Musizieren nur schwerlich vereinbaren lassen, schmeißt Paula Carolina im Jahr 2022 ihr Lehramtsstudium hin, um sich ganz der Musik zu widmen. Eine Entscheidung, die sie nicht bereut – bald darauf werden ihre Songs teils im achtstelligen Bereich gestreamt.
Am 15. Juni 2022 folgt der erste Gig mit ihrer Band vor großem Publikum – als Support für Sophie Hunger in der Münchner Muffathalle. Dort überrascht Paula Carolina mit einem musikalischen, gesanglichen und optischen Wandel, der sich auch auf ihrer in der Folgewoche erscheinenden, zweiten EP "Heiß/Kalt" niederschlägt.
Die nun Vokuhila und bunte Retrokleidung tragende Musikerin wird zur Rockerin und orientiert sich gesanglich und teils auch musikalisch an der Neuen Deutschen Welle.
Was geblieben ist: Texte, die mit dem oft überstrapazierten Adjektiv authentisch passend beschrieben sind. Im September 2023 beehrt Paula Carolina Hamburg: Ihrem ersten TV-Auftritt am 21. September bei Inas Nacht folgt einen Tag später ihr erster Sologig auf dem Reeperbahn Festival.
Insbesondere die Single "Schreien!", eine etwas andere Ode an Berlin, erhält massig Airplay. Folgerichtig darf Paula Carolina den Song am 11. November im ZDF-Morgenmagazin nebst Band performen. Wie sie sich zu den Lyrics des Songs inspirieren ließ, erklärt sie im Interview mit dem Picky Magazine: In der U-Bahn sei eine Person an ihr vorbeigegangen und habe die Frage "Haben Sie ein bisschen Kleingeld für einen Sechserträger Pepsi Light?" gestellt. Danach seien in der U-Bahn "immer mehr komische Sätze" gefallen, die die Musikerin in ihrer Notiz-App verewigt habe.
Diese Vorgehensweise sorgt einmal mehr für aus dem Leben gegriffene Lyrics. "Schreien!" entwickelt sich zu Paula Carolinas bis dato größtem Hit. Daraus, dass sie auf dem Song – insbesondere durch den Einsatz von 80er-Keyboardsounds – mit der Neuen Deutschen Welle flirtet, macht Paula Carolina kein Hehl: Nena nennt sie als Vorbild, das sie thematisch inspiriert habe. Sozialkritik und Massentauglichkeit schließen sich nicht aus. Sie fasziniert die Vorstellung, "politische Sachen zu schreiben, sodass ein ganzes Stadion mitschreit".
Falsche Bescheidenheit ist Paula Carolinas Sache nicht. Sie berichtet offen über ihren Gang "zu einem riesigen Label", dem sie mitteilt: "Ihr wollt mich, weil ich in drei Jahren auf riesigen Bühnen spiele!" Sie behält recht: Fast sämtliche Gigs ihrer ersten Tour "Es zieht im Paradies" im November und Dezember 2023 sind bereits Wochen im Voraus ausverkauft.
Die Gigs in München, Wien und – aufgrund des Erfolgs der Berlin-Hymne "Schreien!" wenig verwunderlich – der deutschen Hauptstadt werden in größere Locations verlegt.
Parallel zur ersten Tour arbeitet Paula Carolina an ihrem Langspieldebüt, das auf der bereits angekündigten zweiten Tour supportet werden soll: Die "Willkommen In Der Realität"-Tour führt Paula Carolina im Oktober und November 2024 in siebzehn deutsche Städte, zudem finden jeweils zwei Gigs in Österreich und der Schweiz statt.
Dass sich immer mehr Menschen für ihre etwas untypische Musik interessieren, macht sie natürlich sehr glücklich, wie sie laut.de im Interview erzählt: "Ich finde in der Musikindustrie ist es als Frau generell schwierig und ich habe mich wirklich lange nicht getraut zu sagen, dass ich so rotzige Mucke wie Kraftklub oder Die Ärzte machen möchte. Es gibt neben Wet Leg oder Paramore kaum weibliche Vorbilder, die so viele Menschen ziehen. Wir wollten am Anfang einfach unser Ding machen."
Und dieses Ding zieht sie durch. Anfang Oktober halten Fans endlich den Longplayer "Extra" in den Händen und erfreuen sich an zehn Songs, die Themen der aktuellen Zeit behandeln, etwa den Clash zwischen Gen-Z und Boomer ("Willkommen In Der Realität"), das Woke-Sein ("Es Zieht Im Paradies"), Sexismus ("Danke Dirk") oder die Gefährdung der Demokratie ("Angst Frisst Demokratie").
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