laut.de-Kritik
Der Grieche wird in Zukunft von sich reden machen.
Review von Daniel StraubGuido Schneider hat 2006 die neue Mix-Reihe "Focus On" auf Steve Bugs Pokerflat-Label aus der Taufe gehoben. Jetzt ist es an Argy, die zweite Auflage zu bestreiten. Dafür hat sich der griechische DJ und Produzent mächtig ins Zeug gelegt. Neben bekannten Tracks aus seinem Backkatalog hat Argy für "Focus On" eigens einige neue Tracks produziert. Diese sind alle in Zusammenarbeit mit befreundeten Produzenten wie dem New Yorker Jerome Sydenham oder dem Dessous-Artist Mladen Solomun entstanden.
Damit geht Argy seinen "Focus On"-Mix um einiges ambitionierter an als sein Vorgänger Guido Schneider. Der konnte freilich auf zahlreiche Releases zurückblicken und war vielleicht auch deshalb nicht so in Zugzwang wie Argy. Schließlich hat der Grieche gerade einmal sechs Maxi-Veröffentlichungen sowie einige Remixe für sich zu Buche stehen. Für ein gutes DJ-Set würde das gerade so reichen.
Doch um etwas gerade so zu machen ist Argy nicht der Typ. Der Mann ist mit Leidenschaft bei der Sache. Also hat er Kontakt zu Freunden aufgenommen und fünf der insgesamt elf Tracks von "Focus On" exklusiv für seinen ersten DJ-Mix produziert. Zu den bekannten Tracks, die zu hören sind, gehört Argys Maxidebüt "Love Dose", "Malena" und "Unreliable Virgin" von seiner Cocoon-Veröffentlichung sowie "1985", das im vergangenen Jahr auf Liebe Detail erschienen ist.
Das Salz in der Suppe machen jedoch die Kooperationen von Argy mit anderen Produzenten aus. "In The Mist", eine gemeinsame Nummer mit dem New Yorker Ibadan-Chef Jerome Sydenham gehört sicherlich zu den Highlights von "Focus On". Genauso wie die Zusammenarbeit mit dem Wagon Repair-Act The Mole beim Stück "Cantstandlovegetaway" und die Koop mit DJ Gregory bei "Our Drums".
Verbindendes Element ist der superleichte Flow des Mix. Die Stimmungen, Sounds und der Groove passen wunderbar zusammen. Ideen, Zeit und Arbeit, die das Set auch ausmachen, sind jetzt vergessen. "Focus On" wirkt von der ersten bis zur letzten Sekunde wie eine mühelose Übung am Mixer. Für einen Künstler ist das vielleicht das größte Lob. Für alle DJs veröffentlicht Pokerflat die exklusiven Tracks jetzt auch noch als Vinyl.
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