laut.de-Kritik

Irgendwie schon ein schönes Ding.

Review von

Ob man ihn kennt oder nicht, in den letzten Wochen kam man nicht drum herum Benson Boones Musik zu hören. Sein Song "Beautiful Things" ging auf der Social Media Plattform TikTok viral. Seitdem ist der Amerikaner an den Spitzen der Charts vertreten. Nun veröffentlichte der 21-Jährige sein erstes Studioalbum "Fireworks & Rollerblades".

Das Album startet mit dem ironisch betitelten Track "Intro", der eine nostalgische und unschuldige Stimmung verbreitet. Der einminütige Track und der zweite Song "Be Someone" fließen nahtlos ineinander. Die Melodie gewinnt an Tempo während Boone über die Liebe singt. "Wanna be that guy that's makin' it hard for you to sleep at night/I want you to call me when it's gettin' late". Mit seinem eingängigen Refrain und seiner mitreißenden Melodie lädt es zum Mitsingen und Tanzen ein und versprüht gleichzeitig eine sommerliche Atmosphäre, die Lust auf Abenteuer macht.

"Slow It Down", ein von Boone auf TikTok stark angeteasterter Song, zeigt eine andere Seite des Künstlers. Mit seiner melancholischen Stimmung und seinen introspektiven Texten regt dieser Track zum Nachdenken an. Jedoch erfüllt das nicht die Erwartungen des Teasers. Im Vergleich zu den TikTok-Clips ist es sehr mittelmäßig und rückt beim Hören des Albums in den Hintergrund.

Zwei Höhepunkte bieten "Cry" und "My Greatest Fear". "Cry" bringt Boones markante Stimme zum Vorschein und gemeinsam mit der energiegeladenen Instrumentierung entsteht einer der kraftvollsten Songs der Platte. "My Greatest Fear" hingegen ist eines der emotionalsten Stücke und zeigt Boones Fähigkeit, seine eigenen Ängste und Unsicherheiten auf ehrliche und berührende Weise zu thematisieren.

Doch leider merkt man den Erfolg von "Beautiful Things" in vielen Liedern. Vor allem die Songs gegen Ende des Albums folgen dem gleichen Aufbau wie der des Hits: Ruhiges Intro, intensiver Chorus und dramatisches Ende, begleitet von Vocals, die eine Mix aus Singen und Schreien anbieten. Zwar besitzen Balladen wie "Ghost Town" und "Love of Mine" ein anderes Schema, aber auf einem 49-minütigen Album wünscht man sich trotzdem noch ein bisschen mehr Abwechslung.

Nichtsdestotrotz ist "Fireworks & Rollerblades" ein solides erstes Album. Boone hat die Pop-Indie-Rock-Mischung definitiv nicht neu erfunden, aber nutzt die jeweiligen genretypischen Aspekte gekonnt, um seine Stimme in Szene zu setzen. In den kommenden Jahren wird der Sänger bestimmt noch vieles erreichen und seinen Sound weiter ausbauen.

Trackliste

  1. 1. Intro
  2. 2. Be Someone
  3. 3. Slow It Down
  4. 4. Beautiful Things
  5. 5. Cry
  6. 6. Forever and a Day
  7. 7. In the Stars
  8. 8. Drunk in My Mind
  9. 9. My Greatest Fear
  10. 10. There She Goes
  11. 11. Hello Love
  12. 12. Ghost Town
  13. 13. Love of Mine
  14. 14. Friend
  15. 15. What Do You Want

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