laut.de-Kritik
Liechtensteiner Jungs rotzen zurück.
Review von Michael EdeleMit leichten Rückenwind kann man locker in der richtigen Konsistenz und Farbe (gelblich-grün) einmal über Liechtenstein wegrotzen. Falls der Wind aber dreht, rotzen ein paar Jungs ordentlich zurück!
Dabei handelt es sich um Black Sonic, die bis vor kurzem noch als Black Sonic Prophets unterwegs waren und deren Fronter Mäthi auf dem letztjährigen Area 4-Festival für Apocalyptica deren Song "I Don't Care" sang. Die Finnen haben sich den Liechtensteiner nicht zufällig ausgesucht: Black Sonic sind in Skandinavien schon lang keine Unbekannten mehr. Mit dem Debüt "Out Of The Light - Into The Night" hinterließ das Quartett dort ordentlich Eindruck. "7 Deadly Sins" hält das Niveau weiterhin hoch.
Mit einem Einstieg wie "Back" gelingt das mit Leichtigkeit. Nicht nur vom Gesang her lassen die Backyard Babies kräftig grüßen. Sleazy ist bei den Liechtensteinern zwar gar nichts, dafür wird aber umso trockener und ehrlicher nach vorne weg gerockt. Sowas lässt man sich gefallen, vor allem wenn an Alice In Chains erinnernde "Down The Drain" und das wieder äußerst kraftvolle "Dare To Fall!" direkt hinter geschoben werden. Ich sag' nur: Automusik!
Während "The Eyes Of The Blind" noch einen erfreulichen Satz Eier in der Hose hat, geht Black Sonic in der Mitte des Albums ein wenig die Puste aus. Neben der ordentlichen Hardrock-Ballade "Some" dümpeln einige Songs ein wenig im Nickelback-Fahrwasser. Schlecht ist das zwar nicht, aber nach dem kraftvollen Beginn, wirkt sich solches doch eher bremsend aus. Die Kurve bekommen Black Sonic mit dem gefälligen Duran Duran-Cover von "Ordinary World". Mit "Don't Call My Name" und vor allem "Alone" kehrt die Bissigkeit vom Anfang wieder zurück.
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