laut.de-Kritik
Party und Ghetto, das beißt sich.
Review von Valerie TimmDie Platte enthält zwei Grundstimmungen, ähnlich wie seinerzeit Nellys "Sweat/Suit"-Doppelpack. Die dirty ghetto 'hood side' erweist der Mr. Ching-A-Ling mit seinem St. Louis-Akzent in Tracks wie "Nike Aurrs and Crispy Tees" alle Ehre, oder auch in der Kollabo mit Three 6 Mafia in "Club Gettin' Crowded", obwohl ihm hier die Oscarpreisträger fast ein bisschen die Show stehlen. Weitere Ghetto-Street-Hymnen stellen "Hands up" und "Cadillac Door" mit Midwest City dar, die mit einem rauen basslastigen Kostüm überzeugen.
Dem gegenüber steht die 'star side' mit Partytracks wie dem SoSo-Def Hit "Dem Jeans" featuring natürlich Jermaine Dupri. Überaus schmalzig gerät die erste Single "Pullin' me back" mit Tyrese und auch "Let me luv you", entstanden unter den Producerfittichen von Timbaland.
Mit orientalischen Klänge besticht "U a freak (nasty girl)". Auch im US-Hip Hop gibt es Vetternwirtschaft, so spittet Chingys Cousin Spiffy in "Ass N Da Aurr" seine Lines. Der absolute Dancefloorkracher ist jedoch "Let's Ride" zusammen mit Chefbrüller Fatman Scoop. In diesem Track stimmt einfach alles: Flow, Text, Punchlines und selbstverständlich der Beat.
Obwohl Top-Producer wie Jermaine Dupri, Timbaland, Mannie Fresh, Mr. Collipark oder Poli Paul mit im Boot sitzen, dürfte "Hoodstar" Chingy kaum zu einem solchen machen. Ein gutes Produzententeam garantiert eben noch lange kein gutes Album, und das Konzept, zwischen Club-Burnern und Balladen strikt zu unterscheiden, war auch schon bei Nelly nicht wirklich aufgegangen.
Nachdem sein Debütalbum "Jackpot" mit dreifachem Platin ausgezeichnet wurde und das folgende "Powerballin" ebenfalls Platinstatus erreichte, scheint nun etwas die Luft raus: mit dieser Platte knüpft Chingy jedenfalls nicht an seine Hochglanzzeiten mit "Right Thurr" oder "One Call Away" an.
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