Porträt

laut.de-Biographie

Chipmunk

"Ich habe lediglich gemacht, was jeder andere Jugendliche auch tut." Übertreibungen scheinen die Sache Chipmunks nicht zu sein.

Chip - Power Up
Chip Power Up
Chip, why do you love to clash?
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Jeder andere Jugendliche vertreibt also mit 15 semi-professionell seine eigenen CDs, erregt wenig später die Aufmerksamkeit seines Idols, schafft mit dessen Unterstützung den Durchbruch, wird erst als bester Newcomer, im Jahr darauf gleich als bester Rap-Künstler mit einem MOBO Award ausgezeichnet, und sackt dann einen Major-Deal ein? Ein ganz normaler Karrierestart? Is' klar!

Im Falle Jahmaal Noel Fyffes jedenfalls arbeiten glückliche Zufälle Hand in Hand mit Talent und bissigem Ehrgeiz. Als ganz so bodenständig entpuppt sich Chipmunk dann nämlich doch nicht:

"Ich betrachte als meine Aufgabe, die Jugendkultur zu repräsentieren und versuche, den Wert guter Musik wieder in den Mittelpunkt zu stellen."

Aus den Startblöcken kommt Chipmunk tadellos. Geboren am 26. November 1990 wächst er in Tottenham im Norden Londons auf. Den Soundtrack seines jungen Lebens liefern Grime-Künstler wie Wiley, Kano oder Dizzee Rascal. Mit 14 greift Jahmaal selbst zum Mikrofon, tritt zunächst auf dem Pausenhof und in Jugendzentren auf.

"Chipmunk" rief ihn ein Freund, seiner auffälligen Schneidezähne wegen. Nach dessen Tod erhebt Jahmaal, quasi als Hommage, diesen Spitz- zu seinem Bühnennamen. Seine Reime bannt er bald in Mixtape-Form auf CDs, die er zu Hause selbst brennt und n seine Mitschüler verhökert.

Eins dieser Machwerke gelangt tatsächlich in die Hände von Grime-MC und -Produzent Wiley, der zuvor bereits Dizzee Rascal oder Tinchy Stryder zum Durchbruch verhalf. Beeindruckt vom Talent des jungen Kollegen bietet er seine Hilfe an: Es entsteht das deutlich professioneller aufgestellte Mixtape "A League Of My Own".

Von da an laufen die Dinge fast wie von selbst. Chipmunk freut sich erst über reichlich Airplay, dann über einen Newcomer-Award. 2009 lässt er bei der Verleihung der MOBO Awards Kollegen wir Eminem, Jay-Z und Kanye West in die Röhre schauen und kassiert die Trophäe für den besten Rapper.

Kurz nach seinem 18. Geburtstag unterzeichnet er einen Major-Deal. Der erste Nummer-1-Hit in den britischen Charts folgt auf dem Fuße. Er arbeitet mit Kelis und den Basement Jaxx, tourt im Vorprogramm von N-Dubz.

Trotz des Erfolgs hält Chipmunk an seiner Schullaufbahn fest und frönt auch weiterhin seiner Passion, dem Fußball: "Man muss im Leben immer einen Plan B haben, also war mir klar, dass ich die Schule auf jeden Fall zu Ende bringen muss."

Das Stipendium einer Schauspielschule schlägt er dann aber doch in den Wind: Die Musik steht für Chipmunk an erster Stelle. Eine deutliche Entwicklung weg vom Grime hin zu Mainstream-Hip Hop, R'n'B und überaus poppigen Hooks erschließt ihm ein neues, deutlich breiteres Publikum.

Das gar nicht so bescheidene Ziel, "Ich will die Szene weiter voran bringen, als jeder britische Rapper zuvor", erreicht man so natürlich leichter, als mit finsteren Grüßen aus dem Underground.

Sein Debüt "I Am Chipmunk" erhält reichlich Lob, der ambitionierte Rapper nutzt den Schub und versucht auch außerhalb der königlichen Insel Fuß zu fassen. 2011 arbeitet er in den Staaten mit Chris Brown zusammen, sie veröffentlichen die Single "Champions" und Chip kehrt mit breitem Rücken in seine Heimat zurück.

Die Nachfolgeplatte "Transition" zeigt die Ziele Rappers deutlich: Er möchte sich endgültig von seinen Wurzeln lösen und ein möglichst großes Publikum erreichen, den Verkäufen hilft es, der Street Credibility eher weniger. In den Folgejahren wird es um den jungen Rapper etwas still, der ganz große Durchbruch scheint mit "Transition" nicht geglückt, doch der ehrgeizige Londoner lässt sich nicht hängen: 2015 erhält der inzwischen um eine Nachsilbe erleichterte Chip die geballte Aufmerksamkeit der Rap-Medien, als er sich im Alleingang mit der gesamten Szene anlegt.

Der britische Vorreiter-MC muss einiges an Spott für seine musikalischen Schritte einstecken, gerade seine Entscheidung poppiger zu werden stößt bei vielen Heads übel auf. Chip reagiert mit einer Kampfansage: Jeder MC, der sich mit ihm anlegen will, wird begraben! Er fordert den Grime-Thron ein und wartet auf seine Kontrahenten.

Die lassen nicht lange auf sich warten: Neben seinem alten "Homie" Tinie Tempah erfahren vor allem die Auseinandersetzungen mit Bugzy Malone und Yungen eine Menge Aufmerksamkeit. Innerhalb weniger Wochen ist das Game in U.K. so heiß wie seit Jahren nicht mehr, viele MCs schlagen sich auf eine Seite und behalten ihre Meinungen nicht gerade für sich.

Eine Schlacht geschlagen mit heißen Beats und Twitter-Fingern, nutzt Chip die Stimmung zur Promo seines nächsten Longplayers. Nach dem Mixtape "Rap Vs Grime" erscheint Ende August 2016 das dritte Album unter dem Titel "Power Up". Der MC mit der bewegten Laufbahn hat sich mit großer Mühe und einer ganzen Menge Leidenschaft seinen Platz in der britischen Rap-Szene zurück erkämpft.

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