Porträt

laut.de-Biographie

Cultured Pearls

Dass sie einmal Musik komponieren werden, die in die Charts einsteigt, haben sich die Cultured Pearls-Bandgründer B. La (Drums, Keyboards) und Tex Super (Bass, Trompete, Keyboards, Gitarre) 1992 wohl nicht träumen lassen. Als sich die beiden an der Hamburger Musikhochschule im Studiengang für Popularmusik kennenlernen, entdecken sie ihre gemeinsame Vorliebe für poppige Soulgrooves schnell und beschließen, erste Demos aufzunehmen.

Cultured Pearls - Life On A Tuesday
Cultured Pearls Life On A Tuesday
Beeindruckende Stimme zwischen aalglatten Hooklines.
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Aus Personalmangel schnallt sich der Flötist und Trompeter Tex die Bassgitarre um. B. La setzt sich an die Drums. Kaum sind die ersten Songskizzen per Acht-Spur-Mischer aufgenommen, erinnert sich B. La an die Sängerin Astrid North, auf die er über die Berliner Schülerband Colorful Dimension aufmerksam wurde.

Die drei verstehen sich auf Anhieb sowohl persönlich als auch musikalisch und ergattern mit ihren fertig gestellten Songs 1995 einen Major-Deal bei WEA Records. Ihr Debütalbum "Sing De La Sing" erscheint Ende des Jahres und sorgt für einiges Aufsehen in Szenekreisen. Eine derartige Mischung aus Funk, Soul, R'n'B und Jazzpop kannte man von deutschen Acts bis dato nicht. Die Hitsingle "Tic Toc" und eine ausgedehnte Tournee verbreiten den Namen Cultured Pearls zusätzlich.

Mit dem im Frühjahr 1997 erscheinenden Album "Spaceage Honeymoon" und dem darauf folgenden "Liquefied Days" von 1999 lässt die Band immer wieder neue Elemente, darunter Rock und Country, in ihren nach wie vor sanft groovenden Sound einfließen, ohne dabei ihren Pop-Appeal einzubüßen. Sowohl "Sugar Sugar Honey" (1997) als auch "Kissing The Sheets" (1999) avancieren zu Radio-Hits. Auf Tour lässt sich das Trio von drei zusätzlichen Livemusikern unterstützen.

Nach dem drittem Album dauert es aufgrund einiger Meinungsverschiedenheiten bezüglich der musikalischen Ausrichtung ein ganzes Jahr, bis die Band wieder an neuem Material zu arbeiten beginnt. In der Zwischenzeit bleiben die Mitglieder nicht untätig: Während Sängerin Astrid North im Herbst 2001 Mutter wird, veröffentlicht B. La ein Klavierbuch für Schüler. Zudem arbeitet der zweifache Vater mit einer Illustratorin an einem Kinderbuch und organisiert mit Live-Gitarrist Sven Bünger die Partyreihe "Soul Lounge". Bassist Tex Super widmet sich der Filmmusik, schreibt Drehbücher ("Ein Fall für zwei") und arrangiert für bekannte Größen wie Mousse T., Bootsy Collins oder Tom Jones.

Ihr Baby Cultured Pearls lassen sie über all dem nicht sterben. 2002 erscheint der vierte Tonträger "Life On A Tuesday", für den sie Chris Rea-Produzent Jon Kelly gewinnen. Nach wie vor schreibt Astrid North alle Texte, die hauptsächlich von Beziehungen, Liebe, Familie und Freundschaft handeln.

Das ein Jahr später erscheinende Best-Of-Album läutet eine nicht näher definierte Pause ein. Von den Cultured Pears ist lange nichts zu hören, obwohl sie sich nie offiziell aufgelöst haben.

Erst im Juni 2019 taucht der Bandname wieder in den Schlagzeilen auf, allerdings aus traurigem Anlass: Sängerin Astrid North lebt nicht mehr. Sie erliegt im Alter von 46 Jahren einem Krebsleiden.

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