laut.de-Kritik
Soll man "Heal" nun als Mogelpackung ansehen?
Review von Michael EdeleHm, soll ich "Heal" nun als Mogelpackung ansehen? Immerhin sind auf der Scheibe gerade einmal acht Songs und vier davon sind auch noch Coverversionen. Aber drauf geschissen, immerhin feiern Disbelief dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum.
Und das tun sie eben auf ihre Art und veröffentlichen mit "Heal" eine Scheibe, auf der sie ihren Helden und Einflüssen Tribut zollen. Allerdings eben nicht nur in einfachen Coverversionen (wovon man hier ohnehin nur bedingt sprechen kann) sondern auch in Form von eigenen Songs, die ganz unverblümt an ihre einflussreichen Originale erinnern. Der Opener "The Eyes Of Horror" könnte genauso gut von Slayer stammen wie "Isolation" ein bislang unveröffentlichtes Werk von Chuck Schuldiner sein könnte.
Die Bolt Thrower-Einflüsse waren schon immer vorhanden. "The Last Force-Attack" bringt diesen Aspekt besonders deutlich zum tragen. "Certainty Of Reality" zelebriert den Doom dann ähnlich eindringlich wie Crowbar und schließt diesen Teil der Huldigungen beeindruckend ab.
Nicht weniger interessant sind die Coverversionen, denn wer hätte gedacht, dass sowohl King Diamond, als auch Crimson Glory Einfluss auf Sound und Entwicklung einer extremen Band wie Disbelief hatten? Dass Jagger kein Falsett anstimmen würde, war von vorneherein klar, aber interessant ist seine Interpretation von "Welcome Home" des Dänenkönigs definitiv.
Auch die Crimson Glory-Nummer "Red Sharks" ist durchaus interessant, wenngleich die Paraderolle für Jagger natürlich Killing Jokes "Love Live Blood" ist. Kein Wunder also, dass der Track beinahe wie für die Hessen gemacht klingt. Zum Abschluss gibt es mit "Shine" noch ein Remake des Songs vom gleichnamigen 2002er Werk und wer sich das Digipack leistet, wird noch mit einer DVD und Liveaufnahmen von den Walpurgis Metal Days 2009 belohnt.
"Heal" ist also nicht nur als Geburtstagsgeschenk eine feine Sache, denn die Songs sind stark und absolut interessant. Außerdem haben sich Disbelief zum ersten Mal selbst als Produzenten betätigt und dabei gar keine so schlechte Figur gemacht.
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