laut.de-Biographie
Epica
Als Klampfer Mark Jansen 2002 bei After Forever aussteigt, muss eune hübsche Sängerin her. Seine beiden Mitstreiter Gitarrist Ad Sluijter und Keyboarder Coen Jansen, die Verbindungen zu After Forever hatten oder haben, sehen das genauso.
Drummer Iwan Hendrikx und Basser Ives Huts hatten mit der Band vorher zwar nichts zu tun, wollen aber ebenfalls eine Frau am Mikrofon sehen. So krallt man sich die ehemalige Trail Of Tears-Sängerin Helena Iren Michaelsen (später Imperia und Angel) und firmieren kurzzeitig unter dem Banner Sahara Dust.
Bald darauf ist vieles anders: Jeroen Simons nimmt hinter den Drums Platz, Simone Simons singt, und die Combo benennt sich in Epica um. Die Inspiration dazu holen sie sich vom gleichnamigen Album der Band Kamelot.
Das Debüt "The Phantom Agony" erscheint 2003 über Transmission Records und unterscheidet sich anfangs noch nicht sonderlich vom genretypischen Gothic-Metal mit weiblichem Engelsgesang und männlichem Gegrunze. Lateinische Texte und orientalische Einflüssen sorgen für Abwechslung. Auch was die Härte der Songs angeht, sind Epica vorne mit dabei.
Diese Eigenständigkeit lässt das Album direkt in die holländischen Charts einsteigen. Es folgen diverse Festivalgigs auf dem WGT oder dem Rock The Nations in Istanbul und im Oktober 2004 die nächste Veröffentlichung. "We Will Take You With Us/2 Meter Sessions" birgt einen Mitschnitt der in den Niederlanden sehr bekannten Fernsehshow gleichen Namens.
Gemeinsam mit Visions Of Atlantis sind Epica im September in Deutschland unterwegs. Ein paar Abstecher nach Mexico später geht es zurück ins Studio, um "Consign To Oblivion" aufzunehmen. Erneut arbeiten sie mit Sascha Paeth (Aina, Rhapsody oder Kamelot).
Kamelot-Sänger Kahn trägt gar ein Scherflein zum Album bei. Im Gegenzug hilft Simone auf der nächsten Kamelot-Scheibe aus, und weils so schön war, gehen sie gleich noch zusammen auf Tour.
Derweil haben Mark und Coen noch den Soundtrack zum holländischen Streifen "Joyride" eingespielt, der Anfang September unter dem Titel "Score – An Epic Journey" erscheint. Nach einer Europatour mit The Old Dead Tree folgt im Mai 2006 die Photo Sound Book/DVD "The Road To Paradiso".
Da Drummer Jeroen im Oktober des Jahres aussteigt, leihen sich Epica bei God Dethroned deren Trommler Ariën van Weesenbeek aus, um neue Songs einzuspielen. Simone gilt offenbar eine Zeit lang als heißer Kandidat für Nightwish. Letztendlich entscheiden die sich aber für Anette Olzon.
Nachdem die Band bei Nuclear Blast unterschreibt, erscheint dort Anfang September "The Divine Conspiracy". Für die anstehende US-Tour mit Visions Of Atlantis setzen sie Koen Herfst von After Forever auf den Drumhocker. Letztlich wechselt Ariën aber von God Dethroned zu Epica. Das Line-Up ist wieder komplett.
Dummerweise erkrankt Simone Anfang 2008 an einer Infektion mit multiresistenten Staphylokokken, weshalb die meisten Gigs abgesagt werden. Die US-Tour im April ziehen Epica allerdings mit Amanda Somerville (Ayreon) durch. Anschließend ist Simone wieder fit, doch dafür klinkt sich Ad Sluijter aus - er geht fortan mit Mayan eigene Wege.
Seinen Platz nimmt ein weiteres ehemaliges God Dethroned-Mitglied ein, Isaac Delahaye. Der ist auf der nächsten Veröffentlichung Anfang Mai aber noch nicht zu hören. Dabei handelt es sich um die Doppel-Livescheibe "The Classical Conspiracy" vom Konzert auf dem ungarischen Miskolc International Opera Festival (Juni 2008). Dabei stehen Epica mit einem 40-köpfigen Orchester und einem Chor von 30 Sängern auf der Bühne.
Seinen Einstand gibt Isaac dann auf dem im Oktober folgenden "Design Your Universe". Quasi zeitgleich geht es mit Amberian Dawn und Sons Of Seasons auf Tour.
Während Epica Anfang 2010 in Nordamerika unterwegs sind, rammt ein Auto in den Rocky Mountains auf dem Weg nach Kanada den Tourbus. Glücklicherweise kommen alle mit dem Schrecken davon, da Busfahrer Dave Mabry einen kühlen Kopf bewahrt. Nach den Abstechern gen Südamerika gönnt man sich erst mal eine kleine Pause, ehe sie wieder ans Songwriting gehen.
Anfang März 2012 melden sie sich mit "Requiem For The Indifferent" zurück, das zwar keinen Epica-Fan enttäuschen wird, aber keinen Spitzenplatz in der Historie der Band einnimmt. Nach der folgenden Babypause veröffentlichen Epica mit "The Quantum Enigma" (2014) und "The Holographic Principle" (2016) weitere Alben und legen dabei die Messlatte jedes mal noch ein kleines Stück höher. 2017 folgt mit "The Solace System" eine EP mit weiteren sechs Epen.
2021 erscheint mit "Omega" ein weiteres Studioalbum. Auf dem folgt die Band nicht sonderlich neuen Pfaden, sondern setzt mit metallischem Blockbuster-Sound im Breitwand-Format auf die Maxime 'höher, schneller, weiter'. Das ändert sich mit der folgenden EP "The Alchemy Project", auf der sie einer Vielzahl von Gästen wie Uriah Heeps Phil Lanzon oder Shining zu stilistisch neuen Ufern aufbrechen.
Auch Simone Simons probiert sich 2024 auf ihrem Solodebüt "Vermillion" an verschiedenen Stilen wie Hardrock oder Industrial aus, bleibt dem Sound der Hauptband aber treu. Die Arrangements hat ihr Langzeitkollege Arjen Lucassen (Ayreon) auf den Leib geschneidert. Zudem hört man noch ein paar Bandkollegen sowie Gäste wie Alissa White-Gluz von Arch Enemy auf der Scheibe.
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