laut.de-Biographie
Extrabreit
Udo Jürgens, unser aller Chansonier, Weltbürger und Gentleman, heißt ja in Wirklichkeit Udo Jürgen Bockelmann. 1982 kam es in der Bar eines mondänen Münchner Hotels zu einer Begegnung der etwas anderen Art. Die fünf Rüpel der Band Extrabreit begrüßten Herrn Bockelmann mit den freundlichen Worten "Na, Bockelmann, du altes Arschloch, wie geht's denn so ...?" Herr Bockelmann fand das tierisch lustig und ließ die fünf des Saales verweisen.
Ja, Extrabreit. Wenn die Schule brennt und der Flieger die Sonne grüßt, dann wissen Polizisten, was sie zu tun haben ... äh ja. Der Rummel um die NDW zu Beginn der Achtziger stand auch Extrabreit als Geburtshelfer zur Seite, um der Combo den nötigen Erfolgsschub zu verpassen. Bis dahin haben die extrabreiten recht erfolglos versucht, ihren punkigen Rock'n'Roll mit deutschen Texten unters Volk zu bringen. Hagen - ihre Heimatstadt - war damals eines der Epizentren, von wo aus das Beben ins Land zog und dort erarbeiteten sie sich vorher schon eine recht stattliche Fanbasis, so dass viele Konzerte der Band vor ausverkauftem Haus stattfanden. Bevor jedoch die Schule brannte, dreht sich das Besetzungskarussell ein ums andere mal, bevor das Line Up steht, das die erste Platte (sinnigerweise "Ihre größten Erfolge" betitelt) einspielt. Das ist zwar ziemlich hoch gegriffen, sollte sich aber bewahrheiten. Keine der späteren Veröffentlichung kann dermaßen abräumen wie das Debut.
Stefan Kleinkrieg (Gitarre), Rolf Möller (Schlagzeug), Uli Ruhwedel (Public Uli, Gitarre), Hunter (Bass) und Kai Schlasse (Kai Havaii, Gesang) spielen aber nur für kurze Zeit zusammen. Kai und Stefan sind die Kernfiguren der Band, um die sich immer wieder andere Musiker sammeln. Die Jahre nach dem Durchbruch sind, ebenso wie für viele andere Bands, die im Sog der NDW an die Oberfläche gespült werden, magere Jahre. Aber im Gegensatz zu vielen, die daran zerbrechen und sich auflösen, spielen Extrabreit weiter und weiter und weiter und beackern in relativ stetigem Album-Tour-Album-Rhythmus die Republik. So erhalten sie sich ihre kleine, aber sehr treue Fanbasis bis zu ihrem Abschied 1998.
2002 schlagen Extrabreit ein neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte auf mit der Überschrift: Comeback. Als Einstimmung gibt's zunächst einen Live-Mitschnitt des Abschiedskonzertes von 1998. Ab 2003 begeben sich die Breiten dann wieder auf Tour, stellen dabei fest, dass das Feuer immer noch brennt, und entschließen sich daraufhin sogar, ein neues Studioalbum einzuspielen, das im Frühjahr 2005 mit dem Titel "Frieden" in die Läden kommt.
Auch das Medium DVD entdecken sie im Laufe der Zeit für sich. So erscheint im zweiten Jahrtausend nicht nur "Die Wahrheit Über Extrabreit" in zwei Teilen, sondern 2005 auch das 1000. Konzert in Form von "Extrabreit 1000" und 2010 versuchen sie sich mit "Live In Hagen" sogar an einem Konzert mit Orchester.
Zwei Jahre zuvor schieben die Breiten noch ihr zwölftes Studioalbum "Neues Von Hiob" nach, ehe die Band eine mehr als zehnjährige Studiopause einlegt. Im Spätherbst 2020 veröffentlichen Extrabreit ihr Comeback-Werk "Auf Ex!" Auf die Frage, wie lange sie denn noch weiter machen wollen, erklären Extrabreit im Interview: "Wir warten auf eine biologische Lösung!"
Noch keine Kommentare