laut.de-Kritik
Weckt teilweise fast schon sowas wie Mitleid.
Review von Michael EdeleWeihnachtszeit, Abzockzeit. Himmelarsch, könnt ich mich schon wieder aufregen. Teilweise wird ein Bullshit auf den Markt geworfen, dass es einem die Zehennägel bis zum Knie hoch rollt. Scheinbar ist Rob Halford gerade knapp bei Kasse, anders ist schwer zu verstehen, warum der Kerl an allen Ecken und Enden versucht, nochmal Kohle aus alten Hüten hervor zu zaubern.
Auf der Homepage des Glatzkopfs kann man sich darüber informieren, dass er bald Autogrammstunden für Halford und Fight abhält, wo man sich auch gerne was signieren lassen darf. Allerdings ausschließlich neues (!) Material, sprich: der Stuss, der mir hier gerade vorliegt.
Und um was handelt es sich dabei? Um neun freundliche Aufnahmen, die uns Fight schon 1993 vorgesetzt haben und hier in neu abgemischter Demo-Form vorgesetzt werden. Wer braucht sowas? Eigentlich keine Sau! Vor allem nicht als exklusive Veröffentlichung. Sowas kann man mal auf ne Single drauf pressen und gut is.
Quasi als Legalisierung für die zugegebenermaßen ordentlich produzierten Songs sind noch fünf neue Tracks mit dabei, die man als Fan ja unbedingt haben muss, oder? Falsch! "Now You Die" ist als Song bestenfalls ordentlich und von der Produktion her auf dem Level von Demomaterial.
Stilistisch reiht er sich weitgehend in das damalige Fight-Material ein, was man von "Forbidden" nun wahrlich nicht behaupten kann. Viel mehr hat man das Gefühl, dass Rob und seine Jungs gerne mal einen Song für The Cult geschrieben hätten. Der Sound ist irgendwo zwischen bemüht und beschissen (was an sich ja dasselbe ist), der Gesang weckt fast schon sowas wie Mitleid.
War der Song vom Tempo her schon schnarchig, geht es bei "Down" noch träger und zum Leidwesen des Hörers auch langweiliger zu. Ein wenig schneller, aber nur bedingt besser wird es mit "Beast Denies", das zwar mit für Priest typischen hohen Screams glänzt, aber in der Strophe mit nem ziemlich bekloppten Effekt auf der Stimme nervt.
Als letztes erwartet uns noch "Dead Men Talk", bei dem man sich allen Ernstes fragen muss, was die Band an einem uninspirierten Punksong wie diesem findet. Bei aller Liebe, aber für solch eine selbsterklärende Fanabzocke fehlt mir echt das Verständnis. Dass die komplette Band auf dem Cover dasteht, als hätten sie sich ne Darmverkrümmung beim Kacken zugezogen, macht die Sache nicht unbedingt besser.
3 Kommentare
au weia, da war jemand aber wirklich sauer ^^
eddy
Beim Cover hat er recht, das ist schon ziemlich..naja