laut.de-Kritik
Do ya do ya wanna? Aber gerne doch!
Review von Alexander Cordas"Well do ya do ya do ya wanna?", fragen Franz Ferdinand und nach kurzer Eingewöhnungszeit lautet die Antwort auf die Frage im Bezug auf ihr zweites Album eindeutig ja. Auch wenn sie behaupten, "And the Kunst won't talk to you", so ganz richtig liegen sie mit dieser Aussage nicht. Denn eine Kunst ist es ganz sicher, einem umwerfenden Debüt einen fast ebenbürtigen Nachfolger hinterher zu schieben.
Der smarte Vierer gibt sich abermals der Herrschaft des mächtigen Grooves hin. Die laute Proklamation "I want a car, I want a car" birgt eine logische, aber auch gefährliche Kosequenz in sich. Wer sich dem Risiko aussetzt, wild umher wirbelnde Song-Granaten wie "This Boy" im eigenen Schlitten anzuhören, muss damit rechnen, früher oder später an der nächstbesten Betonwand zu enden. Zu hoch ist das Fußzuck-Potenzial, mit dem energisch zwirbelnde Melodien über einem Rhythmus-Fundament durch den Äther stampfen.
Das Raumschiff Franz Ferdinand zieht nahezu im selben Orbit um den Groove-Planeten, in den sie vor eineinhalb Jahren einschwenkten. Zart angedeutete elektronische Spielereien verändern die Flugbahn um eine kleine Nuance. Auch im Rhythmus-Nachbrenner sammelt sich exquisiter Rückstand. Eine Lennon/McCartney-Ballade der Marke "Eleanor Put Your Boots On", akustisch getragen von Gitarre und Piano, schüttelt sich der beste Songwriter nicht einfach mal so aus dem Ärmel. Sehnsüchteleien und romantisch-kitschigen Sternenguck-Soundtracks schreiben die Schotten also auch. Schön. Einen Punkt mehr auf der Sympathie-Skala.
Sich wild abwechselnde Tempowechsel und filigran ausgearbeitete, gegenläufige Melodien lassen den Zuhörer nicht zur Ruhe kommen. Plumpe Einfalt hört sich anders an. Franz Ferdinand haben zwar die Eingängigkeit für sich gepachtet, ebenso bereitwillig geben sie sich aber einer Verschachtelung und Sperrigkeit hin, mit der die Songs ausgestattet sind. Sogar eine ungewohnt lüsterne Aggressivität schimmert durch die "night of our lives" von "Evil And A Heathen".
Hits galore purzeln wie überreife Früchte von den Bäumen. Deren Aufprall - vor allem auf dem Tanzboden - ist kaum zu überhören. Mit ein Grund, warum Franz Ferdinand nach wie vor zu den interessantesten Bands zählen, die die Musikszene momentan her gibt.
164 Kommentare
Sicher könnte man es so viel besser haben aber ob das auch wirklich der Fall sein wird? Im Oktober erscheint ja das neue Album, was im Intro auch schon zwar vorrausehbar aber für mich unnachvollziehbar heftig gehypt wird. Ich persönlich habe zwar noch keinen einizigen Song der neuen Platte gehört aber ob die wirklich sooo viel besser wird? [nicht das ich was gegen franz ferdinand hätte] Ich denke das wird wohl eher sowas wie der zusammenbruch. Vielleicht nicht in Sachen Plattenverkäufe aber zumindest in Sachen "Qualität" (ziemlich unpassender Begriff hier, ich weiß) aber für solche Indienerds wie hier in der Lautbar, ist doch so ein kommerzieller Mist doch sicher nichts mehr oder?
Ohjee der post war scheiße... jetzt kommt sicherlich wieder so eine Kommerzdiskussion... ich hätte zuvor weniger Rotwein trinken sollen :
Dasselbe hab ich auch nach meiner NadaSurf Rezession gedacht...
@Eska
Mach doch ist doch Dein Problem. Ich sehe auf jeden Fall kein Problem also muss es wohl bei Dir liegen. Viel Spass beim Lösen.
@Donnerbote
Da bin ich jetzt wahnsinnig erleichtert. Aber wenn es nicht diese Welt ist, welche denn dann? *panikbekomm*
boa ist der alt.
also die jungs haben LCD-soundsystems gecovered.
all my friends (http://www.idolator.com/assets/resources/m…)
kommt nächstes monat als b-side raus.
edit:
Man, man, man (XD, XD, XD)...
Ein geiles Album. Nochmal neu erfunden, neuen Stil eingeschlagen, aber trotzdem die alte Frische behalten.