laut.de-Kritik

Mit Anlauf in den musikalischen Schmalztopf.

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Die Fun Lovin' Criminals drehen nun schon zum zweiten Mal sich selbst und alles, das nicht bei drei auf den Bäumen ist, durch den Lounge-Wolf. Das 20-jährige Jubiläum des 'Kult-Albums' (wer zum Deibel verleiht eigentlich diese Titel?) "Mimosa" nimmt das Trio zum Anlass für das vorliegende Sammelsurium.

Die Erstausgabe klang 1999 noch recht unterhaltsam, nahmen die Herren um Huey DiFontaine sich und die von ihnen gecoverten Musikerkollegen augenzwinkernd auf den Arm. Von diesem humorigen Ansatz bleibt 2019 leider nicht mehr allzu viel übrig.

Womit wir schon beim Album wären. "Rumble", der olle Instrumental-Fetzen von Link Wray, der auf den Pulp Fiction-Soundtrack passte wie Arsch auf Eimer, macht als Einleitung einen passablen Eindruck. Nettes Gimmick, mehr aber auch nicht. Was dann folgt, klingt wie eine Arschbombe mit Anlauf in den musikalischen Schmalztopf.

"Hello Again" ... wer beim Titel an Howard Carpendale denkt, liegt nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt. Angefunkte Gitarrenlicks im Hintergrund, Streicher, Bläser, alles beisammen, was nach 70er-Schmock klingt? Check! Wäre das Love Boat-Thema nicht schon geschrieben, eine Alternative stünde Gewehr bei Fuß.

"Daylight", noch so ein Funk-Fetzen aus den Siebzigern. Auch wenn auf dem Original Bobby Womack klebt, muss man die Wiederverwertung mit aalglatten Bläsern, Dudel-Gitarren und cheesigen Keyboards nicht gut finden. Handwerklich gut gemacht, keine Frage, aber zu klebrig und süß. Ice Cubes "You Know How We Do It" klingt, als hätte man Stevie Wonder schlaftrunken ans Clavinet gesetzt.

Damit das jetzt also ein für allemal klar ist: Es gibt nichts bumslangweiligeres als Cover-Alben. Musikalisches Wiederkäuen, das schmeckt irgendwann doch sehr ranzig.

Trackliste

  1. 1. Rumble
  2. 2. Hello Again
  3. 3. Going Down
  4. 4. Daylight (feat. Rowetta)
  5. 5. You Know How We Do It
  6. 6. Mary Jane's Last Dance
  7. 7. Southside
  8. 8. Love Unlimited
  9. 9. A Whiter Shade of Pale
  10. 10. Warning
  11. 11. The Truth
  12. 12. Sunset

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4 Kommentare mit einer Antwort

  • Vor 5 Jahren

    Die haben ja schon ewig nix mehr von sich hören lassen.... Hoffentlich kommt noch mal was 'Echtes' von denen

  • Vor 5 Jahren

    Ah, danke, Laut.de, dass ihr euer Niveau eingesteht. Ich dachte der Herr Cordas hat das Album von 1999 selbst gehört und auch reviewt? Dann müsste er doch verstehen, dass das Konzept hier auch nicht anders ist. Es tut mir leid, aber ich muss den Herrn als Heuchler abstempeln.

  • Vor 5 Jahren

    Ich zitiere: "Es gibt nichts bumslangweiligeres als Cover-Alben." Damit sind Alexander Cordas und sein Kollege Daniel Straub definitiv nicht einer Meinung. Und ich auch nicht. Bevor mir jemand den Finger zeigt, weil ich die Criminals mit Johnny Cash vergleiche: wo steht, dass man irgendwelche Musiker über andere setzen muss? Hm :)

  • Vor 5 Jahren

    Und ja, auch ich habe etwas am Album auszusetzen, sonst hätte ich 5 Sterne vergeben, nicht vier. Aber im Gegensatz zu Alex ist mir der Hintergrund bekannt.