laut.de-Kritik
Auf die richtige Dröhnung kommt es an.
Review von Michael EdeleHavanna Heat Club lieben es einfach und direkt. Das gilt nicht nur für die Musik, sondern vor allem auch auf ihre Covergestaltung. Das gleichnamige Debüt wurde einfach von der Farbgebung her umgedreht und ziert nun "Specially Made For Your Pleasure".
In Sachen Mucke gibt es wieder dreckigen, recht straighten Punk'n'Roll zu hören - mit einem gehörigen Schuss Stoner obendrauf. Zwar gefallen mir die Berliner immer dann am besten, wenn sie wie beim Opener "Get Up" oder "Dealin' With Demons" aufs Gas drücken und nach vorne weg rotzen, aber auch in anderen Songs zeigen sie starke Momente.
In letztgenannter Nummer kommt eine Dame namens Therese Granberg zu Wort, die auch im mit einem guten Drive versehenen "Dance In The Darkness" glänzt. Allerdings legt die Schwedin in der Bridge mehr Feuer an den Tag, als im darauffolgenden Refrain. Dabei scheint die Frau deutlich mehr auf der Lunge zu haben, was man in dem Fall durchaus hätte ausnutzen können.
In "Disillusioned With An Easy Mind" hört man zwar deutlich den Einfluss der Queens Of The Stone Age an, dafür klingt das Teil aber auch entsprechend relaxt. Denselben Coolness-Faktor legt "Loaded" an den Tag: Der Refrain gibt einiges her und Jonannes' Stimme von Johannes hier deutlich lässiger als etwa im spartanischen "Mr. Paul".
Stets deutlich wird, dass du Jungs letztlich immer nur das machen, worauf sie gerade Bock haben. So gibts im sehr punkigen "Unleashed" einen snotty, britsh acccent der ein wenig auf die Sex Pistols macht, und im doomigen "Welcome To The World" reichen die Vocals beinahe an Kirk Windstein heran.
Wirklich schräg wirds aber bei der jazzigen Rocknummer "Question Of Dose", deren schief klingendes Klavier und Mundharmonika wohl in Anlehnung an den Titel eingespielt wurden. Mit der richtigen Dröhnung geht das voll in Ordnung.
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