Porträt

laut.de-Biographie

Ihsahn

Sänger, Gitarrist, Bassist, Keyboarder und Songwriter in Personalunion: Vegard Sverre Tveitan, besser bekannt als Ihsahn und ehemaliger Frontmann der Black Metal-Legende Emperor wird am 10. Oktober 1975 im norwegischen Notodden geboren. Mit sieben Jahren bekommt er Klavierunterricht, greift mit zehn zur Gitarre und fängt wenig später an, eigene Songs zu schreiben.

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Mit Emperor macht er sich später einen Namen, und auch seine Nebenprojekte wie Thou Shalt Suffer oder Peccatum mit seiner Frau Heidi 'Ihriel' Tveitan sind in der Metal-Szene bekannt. Dazu kommen Veröffentlichungen unter dem Namen Ihsan. 2006 legt er in dieser Hinsicht sein Debüt "The Adversary" vor. Dabei spielt er bis auf die Drums alle Instrumente selbst ein und übernimmt den Gesang. Allein Kristoffer 'Garm' Rygg (Ulver, Ex-Arcturus/Borknagar) steuert ein paar klare Gesangslinien bei, Asgeir Mickelson (Borknagar, Vintersorg) die Drums.

Musikalisch knüpft Ihsahn weitgehend an das letzte Emperor-Studioalbum "Prometheus - The Discipline Of Fire & Demise" an. Entsprechend experimentell geht es zu. Neben Ihsahn selbst ist Asgeier das einzige feste Mitglied. Für den Bass holen sich die Norweger den Spiral Architect-Tieftöner Lars Koppang Norberg ins Studio. Außerdem steuert Opeth-Fronter Mikael Åkerfeldt einen Gastauftritt bei.

2009 kommt es zu ersten Liveauftritten: Neben Vegard und Asgeier stehen die beiden Leprous-Musiker Tor Oddmund Suhrke (Gitarre) und Halvor Strand (Bass) auf der Bühne. Die Shows haben Seltenheitswert. Dafür sind Experimente im Sound von Ihsahn extrem wichtig, weshalb er für das dritte Album "After" auf achtsaitige (!) Gitarren und ein Saxophon zurück greift. Dieses spielt Jorgen Munkeby von Shining ein. Ihsahn festigen mit diesem Album ihren Ruf, sich jenseits aller musikalischen Grenzen zu bewegen und bauen diesen zwei Jahre später mit "Eremita" weiteraus.

Auch in den folgenden Jahren bleibt Unberechenbarkeit die einzige Konstante. Mit dem grandios emotionalen "Das Seelenbrechen" geht Vegard ein gutes Stück auf Vorbilder wie Diamanda Galas oder Scott Walker zu. Während so mancher in der Metalszene hier nur noch den Kopf schüttelt, entdeckt das Feuilleton Ihsahns Arbeiten als herausragende Kunst.

Ihsahn - Ihsahn
Ihsahn Ihsahn
Heavy Riffs und wuchtige Orchesterausbrüche.
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Doch auch das Metalvolk schließt ihn bald wieder ins Herz. Seine Komposition auf Triviums Chartburner "Silence In The Snow" erschließt 2015 neue Hörer. Die folgende Platte "Arktis" gerät weit zugänglicher als nahezu alles aus dem bisherigen Katalog. Ihsahn verknüpft melodisches Songwriting mit dem gewohnten Drang nach Experiment und Individualismus.

Der Metal-Freigeist hilft seinem Schwager Einar Solberg (Leprous) bei dessen Band auch als Gastvokalist aus und überbrückt die Zeit bis zum nächsten Tonträger mit Live-Exkursen seiner alten Black Metal-Liebe Emperor sowie einigen ausgesuchten Sologigs. "Ámr" führt 2018 die auf "Arktis" begonnene Suche nach wohliger Kälte weiter.

Die beiden Platten ähneln sich in Sachen Sound und Songs. Wobei "Ámr" in den Spitzen wesentlich extremer ausfällt und zum einen mehr Pop serviert, aber zum anderen auch die extremsten Passagen seit Ihsahns Emperor-Tagen. Es folgen mit "Telemark", "Pharos" und "Fascination Street Sessions" drei EPs, die neben Eigenmaterial auch Coverversionen besitzen. Auf seinem selbstbetitelten Album besinnt sich der Norweger 2024 mit orchestralen Sounds wieder mehr auf die majestätischen Qualitäten seiner ehemaligen Hauptband, zeigt sich aber auch wieder gewohnt experimentierfreudig.

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