laut.de-Kritik

Der Vergleich mit Eisbrecher drängt sich auf.

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In Strict Confidence mussten sich noch nie vorwerfen, zweimal das gleiche Album veröffentlicht zu haben. Wandel und Variation waren schon immer tief im Bandgefüge verwurzelt. Entsprechend ist es auch nicht wirklich überraschend, dass "Utopia" ein anderes musikalisches Gesicht zeigt als noch "La Parade Monstreuse".

Überraschend mag allein die Ausrichtung sein, mit der sich Dennis, Nina und Co. mittlerweile beschäftigen. Der klassische, orchestrale Einstieg mit "Morpheus" ist von der vorab veröffentlichten EP bereits bekannt. Auch der Wechsel vom orchestralen, in einen weitgehend typischen und starken In Strict Confidence-Song. Der Wechsel zwischen deutschem Gesang von Dennis und englischen Vocals von Nina funktioniert bestens und wird weitgehend nur von elektronischer Musik unterstützt.

Während "Justice", "Irgendwo Im Nirgendwo", "Silver Tongues" oder "Silver Bells" dieses Prinzip fortführen, gibt es aber auch ganz andere Nummern auf dem Album. Der Vergleich mit Eisbrecher drängt sich mit "Tiefer" förmlich auf, dominieren hier doch elektronische Grooves und straighte Riffs von Gitarristin Haydee. Ob sie damit all ihre Fans begeistern, bleibt eher abzuwarten.

"Forever And More" ist ganz in der Hand von Sängerin Nina, und leider geht der Track musikalisch wie gesanglich sehr in die Richtung Leaves' Eyes. Soll heißen, man hat eine musikalisch ganz ordentliche Ballade, in der eine Frau mit hoher, recht dünner Stimme vor allem im Refrain außerhalb ihrer idealen Tonlage singt. Das macht sie bei "Being Born" deutlich besser und erinnert dabei ein wenig an Cristina Scabbia.

Die gelungene Mischung legen sie dann mit dem rockigen "Archangel" hin, bei dem sowohl Dennis und Nina, als auch Gitarren und Synthies weitgehend gleichberechtigt vorgehen. Vollkommen aus dem Rahmen fällt schließlich "Karasevdah", das eine fantastische Soundtrack-Atmosphäre verbreitet. Ihr seht, der Ideenreichtum der Band ist beachtlich.

Der rote Faden oder die Linie auf "Utopia" ist gleichzeitig aber quasi nicht vorhanden, was den Grundeindruck somit ein wenig zerfahren wirken lässt. Vielleicht sollte man doch langsam über ein Nebenprojekt nachdenken, um die vielen, durchaus guten, aber sehr unterschiedlichen Ideen zu veröffentlichen.

Trackliste

  1. 1. Morpheus
  2. 2. Tiefer
  3. 3. Justice
  4. 4. Forever And More
  5. 5. Archangel
  6. 6. Irgendwo Im Nirgendwo
  7. 7. Being Born
  8. 8. Karasevdah
  9. 9. Silver Tongues
  10. 10. Silver Bells
  11. 11. She Came With Knives

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