laut.de-Kritik
Jamaikanisches Savoir Vivre trifft auf britische Kühle.
Review von Daniel StraubDas Iration Steppas Soundsystem um die beiden Köpfe Mark Iration und Dennis Rootical hat sich in den vergangenen zehn Jahren in unzähligen Battles als eines der besten Großbritanniens in Stellung gebracht. So nennt man sich heute auch ganz unbescheiden "The Vanguard Of Dub" und veröffentlicht mit "Dubz From The Higher Regionz" den zweiten Longplayer in über zehn Jahren Bandgeschichte.
Nicht dass die Iration Steppas seit ihrem Debütalbum "Original Dub D A T" 1996 nur bekifft auf der faulen Haut gelegen hätten. Ersteres ist zwar nicht so leicht von der Hand zu weisen, zweites aber straft man mit einem Blick in die Iration Steppas Diskographie sehr schnell Lügen. Über die Jahre hat sich da doch einiges an Singles, Maxis und 10" angesammelt, die nun auf "Dubz From The Higher Regionz" zum Teil einer Zweitverwertung zugeführt werden, und dies ist alles andere als abwertend gemeint.
Schließlich kommen nun auch CD-Hörer in den Genuss einiger bislang nur auf Vinyl erhältlichen Tunes der Iration Steppas, wie zum Beispiel "Locks", das jüngst auf einer bei Dubhead veröffentlichten 10" vertreten war und hier als Vocal-Version zu Gefallen weiß. Anderen Tracks, allen voran der schon klassische Tune "Rejection", wurde eine erneute Mischpult-Behandlung zu Teil, so dass sie sich in neuen Versionen auf "Dubz From The Higher Regionz" wiederfinden.
Das Mischpult als integraler Bestandteil des Soundsystems treiben Iration Steppas auf die Spitze. Starke Halleffekte tauchen die Songs in ein kühles Licht, das so gar nicht zum jamaikanischen Savoir Vivre passen will. Das irritiert zunächst, verleiht dem Soundsystem aber auch seinen eigenen charakteristischen Sound, bei dem warme Reggae-Grooves und kühl durchschimmernde Technik gut miteinander harmonieren.
Zusammengehalten wird "Dubz From The Higher Regionz" von eingesampelten Liveansagen, die den Versuch unternehmen, die Energie der Liveauftritte auch auf CD zu reproduzieren. Hier haben sich Iration Steppas ein bisschen zu weit aus dem Fenster gelehnt, denn anstatt die Tracks zu verbinden, wirken die Übergänge eher wie Fremdkörper.
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