laut.de-Kritik

Die Franken geben kernig auf die Nuss.

Review von

Justice sind schon lange keine Unbekannten mehr im deutschen Metal-Underground. Neben ihrer Karriere als einer der besten Coverbands zeigten sie bereits 2002 mit "Hammer Of Justice", dass sie auch durchaus in der Lage sind, eigene Songs an den Start zu bringen.

Mit "The Descendant" liegt nun das zweite Langeisen mit Eigenkompositionen vor. Kann mich das Riff des Opener "New Machine" noch nicht so ganz überzeugen, dazu ist es etwas zu simpel, so zeigt sich spätestens beim Solo auch dem Neueinsteiger, dass hier Profis am Werk sind.

"Die Your Life" kommt vom Riffing her schon einiges saftiger rüber und gibt einem in zweieinhalb Minuten kernig auf die Nuss. Der Thrash Metal der Franken orientiert sich eindeutig am Sound der 80er, aber so was kann nicht erst seit der gelungenen Exodus-Reunion aufgehen.

Mit dem schleppenden Titeltrack machen sie klar, dass sie auch in eher gemäßigten Geschwindigkeitszonen eine gute Figur machen und einen Song auch über sieben Minuten interessant halten können. "This World Is Mine" möchte ich hier als Anspieltipp empfehlen, wobei auch das in der Strophe sehr an Motörhead erinnernde "War TV" durchaus Laune macht.

Zwar kommt "Endless Pain" für mich etwas zu uninspiriert rüber, dafür macht die Band mit "Quintuplets Of Madness" zum Schluss noch mal richtig klar, dass Humor bei den Franken eine große Rolle spielt. Die haben schon ganz schön einen an der Waffel, die Jungs. In dem Song wird wirklich alles verwurschtet, was musikalisch irgendwie geht oder auch nicht.

Abschließend würde mich eigentlich nur noch interessieren, wie man als Metal-Band von Puma gesponsort werden kann? Muss man da auf der Bühne eine bestimmte Meilengrenze überschreiten?

Trackliste

  1. 1. New Machine
  2. 2. Die Your Life
  3. 3. Asshole
  4. 4. The Descendant
  5. 5. This World Is Mine
  6. 6. No Idea
  7. 7. Infected
  8. 8. War TV
  9. 9. Endless Pain
  10. 10. Quintuplets Of Madness

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