laut.de-Biographie
Karuan
Als Karuan im Jahre 1982 mit gerade einmal sechs Lenzen erstmals seinen Gesang auf Kassette aufnimmt, ist noch nicht abzusehen, dass 20 Jahre später sein erstes Solo-Album erscheinen wird. Der Sohn in Wien lebender kurdischer Eltern hat durch den kurdischen Sänger Sivan Pewer die Musik schließlich gerade erst für sich entdeckt.
Im Laufe der Jahre erweitern Folk und Black Music seine Einflüsse, zudem lernt Karuan Gitarre und spielt in einigen Indie-Bands. Erst im Jahre 1995 trennt er sich von dem Gedanken, in einer Band spielen zu müssen, und treibt seine Solo-Karriere voran. Beim Arrangieren seiner Songs am Computer arbeitet er sich mehr und mehr in die Tiefen elektronischer Musik ein, was schließlich 1999 in einer Unterschrift beim Wiener Label Sunshine mündet, auf dem nach der Jahrtausendwende seine erste, selbst-betitelte EP erscheint.
Als wäre man in der heimlichen Hauptstadt des Downbeats nicht vor Namen wie Kruder & Dorfmeister oder dZihan & Kamien gefeit, trägt Karuan seinen Teil zur Mythenbildung Wiens bei. Und dies offensichtlich gar nicht schlecht, nach einer weiteren EP erscheint 2002 sein LP-Debüt "Duhoki Ballet".
Karuan lässt dabei seine musikalischen Erfahrung ebenso wie seine Herkunft einfließen. Orientalische Klänge treffen auf okzidentale Elektro-Elemente und Flöte auf Bass. Der Sänger hält sich stimmlich vornehm zurück und lässt die Instrumente sprechen.
Danach wird es vier Jahre lang ziemlich still um den Wiener. Erst 2006 erscheint ein fünf Tracks starker Soundtrack zur Arte-Produktion "Exile Family Movie – Einmal Mekka und zurück" des befreundeten Filmemachers Arash. Darauf vertreten sind bereits "Trainstation Without Fascists" und "Poem Of The Five Finger Family", zwei Stücke, die sich auch auf Karuans zweitem Album "Pop Arif" wiederfinden.
Die Platte erscheint 2007 und ist nicht nur namentlich als Hommage an den ersten wirklich populären kurdischen Sänger Mohammed Arif zu verstehen. Dieses Mal deutlich poppiger und weniger instrumental angehaucht, holt sich Karuan insgesamt fünf Featuregäste mit ins Boot, die zu einer kompakten und runden Platte beitragen. Dabei verliert er seine orientalischen Wurzeln nie aus den Augen, verbindet sie gekonnt mit Funk, Hip Hop, Dub und eben wieder Downbeat.
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